Zukunftssichere Unsicherheit

ich will, ich kann, ich werde es schaffen, mich selbständig zu machenSelbst ein gesunder zukunftsorientierter Betrieb mit hochflexibler Belegschaft ist längst kein Garant mehr für  sichere Arbeitsplätze. Paradoxerweise erweist sich heutzutage  das Wagnis, sich selbständig zu machen,  häufig als zukunftssicherere Alternative zur herkömmlichen Festanstellung in der Wirtschaft.  Nehmen Sie einmal an, es gelingt Ihnen, eine erfolgreiche Existenzgründung mit 10 Kunden und insgesamt 120 000 Euro Jahresumsatz zu starten. Dann stehen Sie  wirtschaftlich womöglich bereits besser da, als etliche Arbeitnehmer mit ihrem „sicheren“ Arbeitsplatz: Denn verlieren Sie ein oder zwei oder drei Ihrer 10 Kunden, mag Sie das vielleicht wirtschaftlich hart treffen, wohl kaum aber  ruinieren.  Verlieren Sie hingegen ihren Arbeitsplatz, büßen Sie von heute auf morgen Ihre komplette Existenz – quasi ihren einzigen „Auftraggeber“ – ein. Wenn’s schlecht läuft, riskieren Sie, nach Ablauf der sechs bis zwölf Monaten  ALG I-Bezug (abhängig von Anwartschaft 12 bis 24 Monaten und Rahmenfrist) in die Harzt IV-Falle abzurutschen.

So betrachtet, ist die unsicherere Selbständigkeit  oftmals sicherer als ein sicher geglaubter Job in einem Großbetrieb.   Fazit: Wer fachlich gut ist, die entsprechenden persönlichen Voraussetzungen mitbringt und  womöglich noch eine zündende Geschäftsidee hat, verfügt über relativ gute Karten schnell und erfolgreich  seine eigene freiberufliche Karriere zu starten.  

Zudem nimmt die Arbeitsplatzunsicherheit zu, auch in großen und hochmodernen Unternehmen.  Man denke nur an die einstigen Zukunftsbranchen wie „Handyproduktion á la Nokia“ oder die Solarindustrie und mittlerweile auch an die Krisen bei den Windradherstellern. Oder der jüngste Fall Siemens. Ganze Hierarchie-Ebenen und Unternehmenssparten verschwinden, mit ihnen mehrere tausend  Arbeitsplätze.  
Galt nicht einst ein Arbeitsplatz bei Siemens  als   „Quasi-Beamtenstelle“, dafür dreimal so gut bezahlt? Lang, lang ist’s her. Seit Jahren reduziert der Konzern seinen Stamm hochqualifizierter Mitarbeitern.  Nachwuchstalente erhalten zumeist nur noch befristete Arbeitsverträge.  

Wer weiß also heute schon, ob es aus morgiger Sicht wirklich eine gute Entscheidung war, auf eine wackelige „sichere“ Arbeitnehmer-Karriere zu setzen, statt  mit der Energie der jungen Jahre seinen eigenen kleinen Laden aufzumachen. 

Vielleicht kann Ihnen der Freiberufler-Atlas ein guter Ratgeber sein, die ersten Schritte in Ihre Freiberuflichkeit zu wagen, und sei es zunächst nur nebenbei. Prüfen Sie, ob ihre Geschäftsidee freiberuflich oder gewerblich zu realisieren ist. Vielleicht gehören Sie zu jenen 25 Prozent der Leute, die sich gern selbständig machen wollen. Mit einer freiberuflichen Tätigkeit ist dies in der Regel schnell, preiswert und erfolgreich möglich.

Schnell und erfolgreich selbständig werden