Tierarzt, fast nur noch ein Frauenberuf

Tierarzt

Jobidee:  Aufgabe von Tierärzten, auch Veterinärmediziner genannt, ist es laut Bundestierärzteordnung:  Leiden und Krankheiten der Tiere zu verhüten, zu lindern und zu heilen, zur Erhaltung und Entwicklung eines leistungsfähigen Tierbestandes beizutragen, den Menschen vor Gefahren und Schädigungen durch Tierkrankheiten sowie durch Lebensmittel und Erzeugnisse tierischer Herkunft zu schützen und auf eine Steigerung der Güte von Lebensmitteln tierischer Herkunft hinzuwirken
Praktizieren: Tierärzte arbeiten schwerpunktmäßig in vier Bereichen: 1. Kleintierpraxis: Bei dieser verterinärmedizinischen Tätigkeit stehen die Behandlung und Gesundheitsvorsorge von Katzen, Heimtieren, Hunden, Reptilien und Vögeln im Zentrum.  Dazu gehören auch Beratung der Tierhalter über artgerechte Haltung, Fütterung, Zucht Vorbeugung und Aufklärung über Gefahren, Vermeidung Verhalten nach Krankheitsübertragungen (auch Tier auf Mensch).

2. Großtierpraxis. Hierbei geht es vorrangig um die Gesunderhaltung, Pflege, Zucht- und Geburtshilfe von Großtieren wie Schweinen, Rinder, Pferden, Schafen, Ziegen  und andere Tiere der landwirtschaftlichen Nutztierhaltung. Aber auch die veterinäre Betreuung von Zebras, Elefanten, Tigern, Löwen, Pinguien und anderen exotischen Tieren zoologischer Gärten, Tierparks, Zoos und Zirkusse können zum Aufgabengebiet des Tierarztes fallen.


3.Öffentliches Veterinärwesen. Zu den zentralen Aufgaben zählen dabei: Verhütung und Bekämpfung von Krankheiten, insbesondere von übertragbaren Krankheiten der Tiere, Schutz des Menschen vor Gefahren und Schädigungen durch Tierkrankheiten, Schutz des Menschen vor Gesundheitsgefährdung und -schädigung sowie vor Irreführung und Täuschung durch Lebensmittel und Erzeugnisse tierischer Herkunft, Schutz des Lebens und Wohlbefindens der Tiere sowie Verhütung von Leiden, Erhaltung und Steigerung der Güte von Lebensmitteln tierischer Herkunft, Schutz der Umwelt vor den von Tieren sowie tierischen Erzeugnissen und Abfällen ausgehenden schädlichen Einflüssen.

Kenntnisse/Ausbildung: Abgeschlossenes Hochschul-Studium der Tiermedizin. Ähnlich wie in der Medizin liegt der NC für Tiermedizin bei einem Abi-Notendurchschnitt von 1,2 bis 1,5. Mitunter existieren in den Hochschulen Sonderregelungen. VeterinärmedizinischeFakultäten gibt es zur Zeit in Deutschland, Österreich und der Schweiz in folgenden Hochschulen:

Deutschland
Fachbereich Veterinärmedizin der Universität Giessen
Tierärztliche Fakultät der Ludwig-Maximilians Universität München
Tierärztliche Hochschule Hannover
Veterinärmedizinische Fakultät der Freien Universitä t Berlin 
Veterinärmedizinische Fakultät der Universität Leipzig

Österreich
Veterinärmedizinische Universität Wien

Schweiz
Universität Bern Veterinärmedizinische Fakultät
Universität Zürich Veterinärmedizinische Fakultät

Die Mindeststudienzeit als Voraussetzung für die tierärztliche Zulassung beträgt 11 Semester, inklusiv zweier Praxissemester in unterschiedlichen Einrichtungen (Tierkliniken, Tierarztpraxen, Notfalldienst etc.).  Ohne Approbation darf die  Berufsbezeichnung “Tierarzt” oder “Tierärztin” nicht geführt werden, außer bei der vorübergehenden Ausübung der tierärztlichen Tätigkeit während der studienbedingten Praxisphasen.

Der Doktortitel Dr.med. vet. ist zwar keine Voraussetzung für eine tierärztliche Tätigkeit, aber sehr hilfreich beim Aufbau eines Kundenstammes oder bei Bewerbungen.  Ähnlich wie angehende Jungmediziner  dürfen auch  werdende Tierärzte ihre Doktorarbeit bereits während ihres Studiums verfassen. Neben einer Promotion bieten weiterbildende Studiengänge Spezialisierungen zum Virologen, Parasitologen, Tropenveterinärmediziner.

Jobstatus: Der tierärztliche Beruf ist kein Gewerbe; er ist seiner Natur nach ein freier Beruf. Tierärzte können angestellt, als freie Mitarbeiter in Praxen und Tierkliniken, und freiberuflich in eigener oder einer Gemeinschaftspraxis tätig sein.

Verdienst: Als Tierarzt wird man zumeist nicht reich, es sei denn man hat in guter Wohngegend eine eingeführter Kleintierpraxis oder im landwirtschaftlichen Sektor ein paar Großbetriebe zu betreuen. Wem das zu riskant erscheint, sollte versuchen im Öffentlichen Veterinärdienst unterzukommen. Die Gehaltsdatenbank Gehaltsvergleich.com hat Monats-Einkommen zwischen 2.000 und 5.000 Euro ermittelt. Wie repräsentativ das ist, sollte man bei der Bundestierärztekammer gegebenenfalls verifizieren.

Infos: Studium der Veterinärmedizin, Tiermedizinische Bildungsstätten, Tiermedizin, Bundestierärztekammer, Veterinärmedizinische Gesellschaft