KfW Gründungsmonitor 2023: Rückgang der Existenzgründungen um 9% auf 550.000

KfW Gründungsmonitor 2023: Gründungen im Spannungsfeld zwischen Fachkräftemangel und Corona-Blues Rückgang der Existenzgründungen um 9% auf 550.000 Geringerer Konjunkturimpuls und gut laufender Arbeitsmarkt bremsen Frauenanteil mit 37% leicht unter Niveau des langfristigen Durchschnitts gesunken

Die Zahl der Gründungen in Deutschland ist im Jahr 2022 deutlich um 57.000 (-9%) auf 550.000 zurückgegangen, wie der neue KfW-Gründungsmonitor von KfW Research zeigt. Insgesamt sinkt die Gründungsaktivität mit 108 Gründungen je 10.000 Menschen im Alter von 18–64 Jahren damit wieder auf die Nähe ihres historischen Tiefstands vom ersten Coronajahr 2020 (104), nachdem sie sich 2021 kurzzeitig erholt hatte (119). Zum Rückgang im Jahr 2022 beigetragen haben ein im Vergleich zum Vorjahr verringerter konjunktureller Impuls sowie der gut laufende, von Fachkräftemangel geprägte Arbeitsmarkt, der potenziellen Gründerinnen und Gründern attraktive Erwerbsalternativen bietet. Eine 2022 mit 4,5% der Erwerbsfähigen leicht höhere Quote von Gründungsplanern (2021: 4,1%) lässt eine im laufenden Jahr 2023 stabile Gründungstätigkeit erwarten, wenn auch das gesamtwirtschaftliche Umfeld herausfordernd bleibt.

Positive Entwicklungen gibt es 2022 hinsichtlich der Motivation für die berufliche Selbstständigkeit: Die Zahl der Gründerinnen und Gründer, die in der Selbständigkeit für sich die beste Erwerbsalternative sehen, hat sich fast verdoppelt auf 95.000 (+86%). Dass diese so genannten Wunschgründungen trotz der guten Lage am Arbeitsmarkt so deutlich zulegen, könnte auch mit einem in der Coronapandemie gestiegenen Interesse an beruflicher Neuorientierung vieler Menschen zusammenhängen. Der Anteil von Gründungen aus der Arbeitnehmerschaft heraus hat 2022 nochmals zugelegt und ist mit 73% so hoch wie nie. Arbeitslosigkeit vor der Gründung wird immer seltener (6%).

Die Zahl der Gründungen von Frauen ist nach Anstiegen in den beiden Vorjahren wieder gefallen und liegt 2022 bei 205.000 (-20%). Die Zahl der Gründer hat sich kaum verändert (345.000; -1%). Gründerinnen kommen damit 2022 auf einen Anteil von 37% an allen Gründungen, das liegt leicht unter dem langjährigen Durchschnittswert. Es zeigt sich, dass Anstiege des Gründerinnenanteils bisher nur kurzfristige Schwankungen um den langjährigen Durchschnittswert waren. Die nachhaltige Erhöhung des Gründerinnenanteils ist dagegen eine Herausforderung, die einen langen Atem braucht und früh ansetzen muss: Etwa beim Aufbrechen von Geschlechterklischees oder bei der frühzeitigen Vermittlung unternehmerischen Wissens.

Die Corona-Krise, die die Nachteile traditioneller Geschäftsmodelle und -prozesse deutlich aufzeigte, wirkt weiter nach: Die Anteile digitaler und internetbasierter Gründungen sinken gegenüber dem Vorjahr zwar leicht, bleiben 2022 mit 29% bzw. 35% (2021: 31% bzw. 41%) überdurchschnittlich hoch. Bei innovativen und wachstumsorientierten Gründungen bleibt ein Schub weiterhin aus. Sie liegen mit 10% und 22% knapp unter den langjährigen Durchschnitt.

Weitere zentrale Ergebnisse des KfW-Gründungsmonitors sind:

Das strukturelle Problem des von Nachfolgesorgen geplagten Mittelstands, dass Unternehmensübernahmen nur einen kleinen Teil der Gründungen ausmachen, bleibt weiterhin bestehen: Die meisten Existenzgründungen sind Neugründungen, sprich die Unternehmen gab es rechtlich wie organisatorisch vorher nicht. Mit 86% erreicht ihr Anteil 2022 ein neues Allzeithoch (2021: 85 %).
Der Arbeitgeberanteil an den Gründungen hat 2022 im Vorjahresvergleich um 13 Prozentpunkte auf 34% zugenommen – angesichts der sehr guten Arbeitsmarktsituation und der Nachteile, die Gründungen gegenüber etablierten Unternehmen bei der Personalgewinnung haben, ist das eine unerwartete Entwicklung. Ein tieferer Blick in die Daten zeigt denn auch, dass Gründer im langfristigen Vergleich derzeit tatsächlich häufiger von Schwierigkeiten bei der Stellenbesetzung berichten – und viele auf familiäre Unterstützung zurückgreifen. Ein Teil des Anstiegs der Arbeitgeberquote dürfte auf mitarbeitende Familienangehörige zurückgehen.

Die Gründungstätigkeit wurde 2022 zum Großteil durch die Gründerinnen und Gründer eigenfinanziert. Bei zwei Drittel (65%) aller Existenzgründungen wurde ausschließlich Kapital der Gründerpersonen eingesetzt. Externes Kapital wurde von 18% der Gründer mobilisiert.

Für die Bestandsfestigkeit von Existenzgründungen lässt sich mit dem KfW-Gründungsmonitor ableiten, dass rund 30% der Gründerinnen und Gründer binnen drei Geschäftsjahren ihre Existenzgründung wieder beenden. Nach fünf Jahren sind noch knapp 60% aktiv. Die Abbruchgründe sind vielfältig. Der weitaus größte Teil der Gründerinnen und Gründer (32%) bricht in den ersten 5 Jahren aus persönlichen Gründen ab, ohne unmittelbaren wirtschaftlichen Zwang – also etwa wegen familiärer Belastung, Stress, Krankheit, Unzufriedenheit mit dem erzielten Einkommen. Wegen Unwirtschaftlichkeit scheiden binden 5 Jahren 24% der Gründungen aus.

„Im Spannungsfeld zwischen Fachkräftemangel und Coronablues sinkt die Gründungstätigkeit in Deutschland“, fasst Dr. Fritzi Köhler-Geib, Chefvolkswirtin der KfW, die zentralen Ergebnisse des KfW-Gründungsmonitors zusammen. „Die Entwicklung des Arbeitsmarkts beeinflusst hierzulande traditionell stark die Gründungstätigkeit. Denn die Fokussierung auf die angestellte Beschäftigung in Deutschland ist groß. Es sieht so aus, als ob der Corona-Blues den Wunsch nach beruflicher Neuorientierung und damit zur Gründung bestärkt hat, ob das so bleibt, muss sich noch zeigen. Jedenfalls beginnt die Fokussierung auf eine angestellte Beschäftigung schon früh, etwa bei der Berufsberatung von Schülerinnen und Schülern. Hier braucht es dringend ein Umdenken– trotz oder vielleicht auch gerade wegen des Fachkräftemangels“.

Der neue KfW-Gründungsmonitor ist abrufbar unter
www.kfw.de/gruendungsmonitor

Die Studie zum Download

Kick-off Nachfolge-Akademie in Südhessen: interessierte Gründerinnen und Unternehmen gesucht

Kick-off Nachfolge-Akademie in Südhessen: interessierte. Gründerinnen und Unternehmen gesucht. © jump
Kick-off Nachfolge-Akademie in Südhessen:
interessierte. Gründerinnen und Unternehmen gesucht. © jump

Nach zwei erfolgreichen Projektjahren setzt das vom Bundeswirtschaftsministerium im Rahmen der Initiative „Unternehmensnachfolge – aus der Praxis für die Praxis“ geförderte jumpp-Projekt „AUF – mobile Akademie Unternehmensnachfolge für Frauen“ seine Aktivitäten in der Region Südhessen fort. Die Kick-off-Veranstaltung findet am 23. Februar 2023 hybrid in Darmstadt statt. Der Frankfurter Verein jumpp – Frauenbetriebe e.V. qualifiziert hiermit Nachfolge interessierte Frauen und wendet sich ebenfalls an Übergabe bereite Unternehmen sowie an Wirtschaftsakteurinnen und -akteure aus Hessen. Teilnehmende werden ab sofort gesucht.

Frankfurt/Darmstadt – In den nächsten fünf Jahren stehen mehr als 600.000 Unternehmen in Deutschland zum Generationswechsel laut des KfW Nachfolgemonitors Mittelstand 2021 bereit. Gleichzeitig steht die Wirtschaft vor einem Umbruch: Führungsstile verändern sich, Arbeitsprozesse müssen an neue Bedingungen angepasst werden und der Fachkräftemangel verschärft die Situation zunehmend. Jedoch besteht hier gerade für Frauen die Chance, ihre Stärken einzubringen: ob als firmeninterne Nachfolgerin oder externe Übernahmegründerin, als Übergabe interessierter Betrieb oder als Kooperationspartnerinnen und -partner in Hessen.

An sie wendet sich „AUF – mobile Akademie Unternehmensnachfolge für Frauen“: Die Auftaktveranstaltung dazu bietet am 23. Februar 2023 von 13:30 bis 16:30 Uhr einen Wissens- und Erfahrungsaustausch mit Partnerinnen und Partnern sowie Vorbildern der Unternehmensnachfolge und gibt Auskunft über die bevorstehende Veranstaltungsreihe. Das Event findet hybrid beim Kooperationspartner HUB31 in Darmstadt, Hilpertstraße 31, statt. Auf dem Programm steht ein Mix aus Impulsvortrag, Interviews mit Unternehmerinnen und regionalen Netzwerken, interaktivem Workshop sowie Vorstellung der Akademie, u.a. der Workshopreihe „Fit für den Chefinnen-Sessel“. Das Projekt wird durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) im Rahmen der Initiative „Unternehmensnachfolge – aus der Praxis für die Praxis“ gefördert.

Für mehr Frauen in den Chefinnensessel
Das praxisorientierte Qualifizierungsprogramm der mobilen Akademie unterstützt gründungsinteressierte Frauen, die Selbständigkeit in Form einer Betriebsübernahme anzugehen. Das Projekt wendet sich auch an kleine und mittlere Unternehmen (KMU), die den Generationenwechsel vorbereiten möchten und schärft dabei ihren Blick für die Potenziale einer weiblichen Nachfolge. Die Akademie bindet ebenso regionale Netzwerke und Kooperationspartnerschaften ein: Damit sie rund um dieses Thema sensibilisieren, informieren und qualifizieren. Das Modellprojekt läuft von 2021 bis Ende 2023, jedes Jahr mit regionalen Schwerpunkten in Hessen: in der erweiterten Rhein-Main-Region sowie in Süd- und Mittelhessen.

Die Kultur in der Unternehmensübernahme modernisieren
„Mit der mobilen Akademie möchten wie das Gründungsklima für Frauen nachhaltig verbessern und die Kultur in der Nachfolge modernisieren. Hauptziele sind die Förderung von Übernahmen insbesondere durch Frauen – ob Mitarbeiterinnen oder Gründungsinteressierte sowie der Erhalt der wirtschaftlichen Wettbewerbsfähigkeit sowie der Arbeitsplätze von KMU. Als Teil der bundesweiten Initiative ‚Unternehmensnachfolge – aus der Praxis für die Praxis‘ leistet unser Modellprojekt ebenfalls einen Beitrag zum Wissenstransfer sowie Erfahrungsaustausch mit weiteren Trägern überregional“, erläutert jumpp-Projektleiterin Christine Acker.

„Übernahmegründungen durch Frauen stellen eine bedeutende, noch nicht ausgeschöpfte ökonomische Ressource dar. Mit der mobilen Akademie verfolgen wir eine erfolgsversprechende Strategie: Die weibliche Wirtschaftskraft fördern, damit mehr Chefinnen aktiv an der Beteiligung bzw. an der Nachfolge von Unternehmen mitwirken. Gleichzeitig könnte diese Strategie den drohenden Generationenwechsel-Engpass bei den KMU entschärfen“, so Christine Acker.

Kontakt für Projektinteressierte: jumpp, Christine Acker, Projektleiterin, christine.acker@jumpp.de, Tel.: 069 / 715 89 55 0

Zur Kick-Off-Anmeldung: www.jumpp.de/auf-auftakt-2023
jumpp – Ihr Sprungbrett in die Selbständigkeit, Frauenbetriebe e.V.
Pionier und Lobbyist für female Entrepreneurship
Aufgrund seiner Expertise ist jumpp mit diesem Modellprojekt einer von 30 ausgewählten Trägern bundesweit. Als gemeinnütziger Verein in Frankfurt am Main leistet jumpp seit 1984 Pionierarbeit im Bereich der Existenzgründungs- und Aufbauberatung für Frauen. Jumpp begleitet sie in allen Phasen ihrer Unternehmensentwicklung und bei Nachfolge, sowohl auf Seite der Übernahme als auch der Übergabe. Bundesweit engagiert sich der Verein nun seit über 35 Jahren als Lobbyist für das Potenzial frauengeführter Betriebe in der mittelständischen Wirtschaft. In dieser Funktion entwickelte der Verein als Impulsgeber ein weitreichendes Netzwerk und Kooperationsbeziehungen in alle Regionen Hessens.
www.jumpp.de

Initiative „Unternehmensnachfolge – aus der Praxis für die Praxis“
Unternehmensbestand sichern
Das Modellprojekt ist Teil der Initiative „Unternehmensnachfolge – aus der Praxis für die Praxis“ des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) teil. Sie soll Aufmerksamkeit für das Thema „Unternehmensnachfolge“ bundesweit erzeugen. Sie fördert Modellprojekte, die dabei innovative Unterstützungsangebote regional erproben und damit neue Impulse setzen wollen.
www.rkw-kompetenzzentrum.de/gruendung/unternehmensnachfolge/

Teilnahmerekord beim Hessischen Gründerpreis 2022

Mit 187 eingegangenen Bewerbungen und damit einer Steigerung um rund zwölf Prozent zum Vorjahr sowie den fünften Bewerberrekord in Folge verzeichnet der Hessische Gründerpreis in diesem Jahr einen Teilnahmerekord. Klar bestätigt ist, dass Frankfurt und das Rhein-Main-Gebiet, aber auch Südhessen mit Darmstadt Hochburgen der Existenzgründung in Hessen sind. Alleine aus Frankfurt kamen 49 Bewerbungen. Im Rahmen des Hessischen Gründerpreises werden jährlich Gründungen in den Kategorien Innovative Geschäftsidee, Gesellschaftliche Wirkung, Zukunftsfähige Nachfolge und Gründung aus der Hochschule prämiert.

Weitere Informationen zum Hessischen Gründerpreis 2022

Fünf Finalisten in der Auswahl für den Frankfurter Gründerpreis 2022

Starke Gründungen stehen am 12. September im Kaisersaal im Finale // Bewerbungszahl mit 45 deutlich gestiegen
Frankfurt am Main, 18.07.2022

Die diesjährigen Finalisten des Frankfurter Gründerpreises stehen fest. Nach einem zweistufigen Bewerbungsverfahren kürte die Jury folgende Jungunternehmen für das Finale der Preisverleihung am 12. September im Kaisersaal des Römers: „Ebb & Flow Keg GmbH i.G.“, „Layover Solutions GmbH“, „MentalStark GmbH“, „OMC°C (Office for Micro Climate Cultivation UG)“ und „Werkules GmbH“.

Insgesamt gingen bei der Wirtschaftsförderung 45 Bewerbungen für den Frankfurter Gründerpreis ein: Davon kamen 18 Bewerberinnen und Bewerber in die zweite Runde und wurden von der Jury vor Ort besucht, nochmals geprüft und bewertet. Die Bandbreite der eingereichten Bewerbungen war insgesamt sehr vielfältig, von Dienstleistungen aus der Gesundheitsbranche, Getränke- und Lebensmittelindustrie, Software für das Bau-Handwerk, Schmuckherstellung, Mobilität rund ums Fahrrad sowie Anbau im Mikroklima war alles dabei. Bewertet wurden unter anderem der Arbeitsplatzeffekt sowie die Persönlichkeit der Gründerinnen und Gründer und das Geschäftsmodell.

Wirtschaftsdezernentin Stephanie Wüst ist begeistert von den eingereichten Geschäftsideen: „In diesem Jahr haben wir sehr spannende junge Unternehmen und damit einhergehend hochmotivierte Gründerinnen und Gründer dabei, die alle Potenzial haben, den Frankfurter Gründerpreis zu gewinnen. Die fünf Finalisten können bereits jetzt stolz sein, sich aus insgesamt 45 starken Einreichungen hervorgetan zu haben. Alle Gründungen sind qualitativ hochwertig und thematisch sehr breit aufgestellt“.

Oliver Schwebel, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Frankfurt und Vorsitzender der Jury, freut sich zudem: „Frankfurt lebt von Menschen mit Gründergeist, die ihre Zukunft selbst in die Hand nehmen. Mit ihren Ideen, Mut und Engagement schaffen sie Arbeitsplätze, entwickeln neue Geschäftsmodelle und bringen innovativ die Stadt voran.“

Der Frankfurter Gründerpreis wird am 12. September 2022 Uhr im Kaisersaal des Römers verliehen. Die Preisverleihung wird vom Medienpartner RheinMainTV live übertragen und auf dem YouTube-Kanal der Wirtschaftsförderung Frankfurt zu sehen sein.

Der Frankfurter Gründerpreis ist eine Initiative der Stadt Frankfurt am Main und der Wirtschaftsförderung Frankfurt sowie der Frankfurt University of Applied Sciences. Seit 2001 wird der Preis jährlich an herausragende Gründerinnen und Gründer aus dem Frankfurter Stadtgebiet verliehen. Er ist mit Preisgeldern von insgesamt 30.000 Euro dotiert. In der Jury wirken neben Mitgliedern der Stadtverordnetenversammlung auch Gründungs- und Fachexperten sowie ehemalige Preisträgerinnen und Preisträger mit. Organisiert wird der Wettbewerb von der Wirtschaftsförderung Frankfurt.

Die Finalisten in alphabetischer Reihenfolge:
Ebb & Flow Keg GmbH i.G.
Branche: Wein, Getränke, Lebensmittelbranche
GründerInnen: Deandra Anderson und
Philipp Neveling
www.ebbflowkeg.com

Layover Solutions GmbH
Branche: Technologie, Hotellerie, Luftfahrt
Gründer: Simon Dierdorf, Chang Lee und
Pascal Petsch
www.layoversolutions.com

MentalStark GmbH
Branche: Gesundheitswesen
GründerInnen: Vera Claas, Sally Schulze und
Mischa Zöller
www.mentalstark.online

OMC°C (Office for Micro Climate Cultivation UG)
Branche: Entwicklung und Vertrieb von vertikalen Begrünungssystemen
Gründerinnen: Carlotta Ludig und Nicola Stattmann
www.omc-c.com

Werkules GmbH
Branche: SaaS (Software as a service) für
Handwerker in der Baubranche
Gründer: Alexander Fritsch und Simon Kay
www.werkules.de

Gründerwettbewerb „Pioniergeist 2022“ gestartet – Preisgelder im Gesamtwert von 35.000 Euro zu gewinnen

Mainz, 20. April 2022. Pioniergeister gesucht: Existenzgründende, die sich während der letzten fünf Jahre selbstständig gemacht, ein Unternehmen übernommen haben oder in diesem Jahr gründen werden, können sich ab sofort bis zum 15. August 2022 bei der Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz (ISB) für den Gründerpreis „Pioniergeist 2022“ bewerben. Der Preis für das beste Gründungskonzept ist mit 15.000 Euro dotiert, der Zweit- und der Drittplatzierte erhalten 10.000 Euro beziehungsweise 5.000 Euro. Darüber hinaus vergeben die Business Angels Rheinland-Pfalz wieder einen Sonderpreis in Höhe von 5.000 Euro für die beste Gründungsidee. Die Bewerbungsunterlagen sind im Internet unter www.pioniergeist-rlp.de abrufbar.

Gewinnerunternehmen profitieren neben dem Preisgeld auch von der Medienresonanz rund um die Preisverleihung des vom SWR Fernsehen, der Volksbanken Raiffeisenbanken und der ISB ausgerichteten Wettbewerbs. Der Gründerpreis wird in diesem Jahr bereits zum 24. Mal unter der Schirmherrschaft des Ministeriums für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau Rheinland-Pfalz vergeben.

Hessischer Gründerpreis: Frankfurt und Darmstadt dominieren Finale

Geschäftsideen mit KI und Sensoren bilden inhaltlichen Schwerpunkt unter den zwölf jungen hessischen Unternehmen in der letzten Wettbewerbsrunde

Junge Unternehmen aus der Wissenschaftsstadt Darmstadt stellen mit 5 von 12 Finalisten fast die Hälfte der Finalteilnehmer*innen beim Hessischen Gründerpreis 2021. Ein Viertel kommt aus Frankfurt und auch die anderen Finalisten sind allesamt aus dem südwestlichen Teil des Bundeslandes. Das ist eines der Ergebnisse des spannenden Halbfinales mit aufregenden Pitches am vergangenen Montag (20. September 2021) bei Design Offices in Frankfurt. „Es ist schon ein bisschen ungewöhnlich, dass sich in diesem Jahr keine Gründer und Gründerinnen aus Ost-, Nord- oder Mittelhessen für das Finale qualifizieren konnten. In den vorigen Jahren war das anders. Von den 48 Startups aus dem Halbfinale konnten nur zwölf das Finale erreichen und teilweise waren die Entscheidungen der Jurys sehr eng“, sagt Elisabeth Neumann, Projektleiterin für den Hessischen Gründerpreis bei KIZ SINNOVA Gesellschaft für soziale Innovationen gGmbH. „Ich bin mir ganz sicher, dass die jungen Unternehmen aus den anderen Landesteilen das als Ansporn nehmen, um 2022 den Preis in ihre Region zu holen.“

Die Kategorie „Innovative Gründungen“ ist in der letzten Wettbewerbsrunde ausschließlich mit Unternehmen aus der südhessischen Großstadt besetzt, die zudem alle drei auf den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) setzen. COMPREDICT von Rafael Fietzek und Stéphane Foulard sagt mittels KI und virtuellen Sensoren die Lebensdauer von Fahrzeugteilen vorher. Simon Krech, Dr. Martin Krech, Markus Hessinger und Arthur Buchta von core sensing haben einen Kraft- und Drehmomentsensor entwickelt, mit dem Maschinenelemente überwacht werden können. Hier hilft KI dabei, Ausfälle planbar zu machen und Prozesse zu optimieren. PipePredict von Christoph Dörner, Valerie Fehst und Tri-Duc Nghiem analysiert Sensordaten mittels KI, um Wasserrohrbrüche zu verhindern.

„Die Themen KI und Sensorik haben sich dieses Jahr im Wettbewerb sehr bemerkbar gemacht und sind nun in der Finalrunde auch stark vertreten. Das zeigt die Innovationskraft der hessischen Gründer und Gründerinnen. Aber auch jenseits davon haben wir sehr viele tolle Geschäftsideen aus verschiedenen Branchen gesehen, die zur Erneuerung und Verjüngung der hessischen Wirtschaft beitragen und hochwertige Arbeitsplätze schaffen“, erklärt Elisabeth Neumann. „Insgesamt 1207 Arbeitsplätze haben diese 167 Startups geschaffen, davon gut die Hälfte in Vollzeit, 367 in Teilzeit, 187 Menschen werden freiberuflich beschäftigt. Auch 37 Ausbildungsplätze sind ein toller Erfolg. Die Zahl der geschaffenen Arbeitsplätze liegt fast 30 Prozent über der des Vorjahres. Ich bin sehr beeindruckt davon, dass die hessischen Gründer und Gründerinnen auch im zweiten Jahr der Corona-Pandemie nicht verzagen, tatsächlich hatten wir mit 167 jungen Unternehmen in der ersten Wettbewerbsrunde den vierten Teilnehmerrekord in Folge.“

Aus Frankfurt, dem diesjährigen Regionalpartner, hatten sich 47 Startups beworben, drei davon haben es ins Finale geschafft. In der Kategorie „Gesellschaftliche Wirkung“ sind zwei von ihnen vertreten: Enviria von Melchior Schulze Brock, bindet Unternehmen stärker in die Energiewende ein, indem es Energy-as-a-Service Lösungen für den B2B-Sektor bietet. Das Startup ermöglicht mittelständischen Unternehmen, Industrie und Kommunen innovative solarzentrierte Lösungen und will die Stromerzeugung dezentralisieren und demokratisieren. Das Würdezentrum Frankfurt von Dr. Ingmar Hornke und Boris Knopf will Mitmenschlichkeit im Gesundheitswesen und der Altenhilfe stärken. Es begleitet Menschen bei Entscheidungen zu Patientenverfügung, Vorsorgevollmacht sowie ethischen Fragen und Entscheidungen und möchte so körperliche, psychische, soziale und existentielle Nöte lindern und das Abschiednehmen erleichtern. Digi Sapiens schließlich aus Langen im Kreis Offenbach von Daniel Iglesias und Andreas Haag bietet KI-Unterstützung zur Leseförderung an. Weil per App auch Lesetandems auf Distanz möglich sind, eignet sich das System auch für pandemische Zeiten und animiert Kinder zum Vorlesen.

Auch in der Kategorie „Gründungen aus der Hochschule“ dominiert mit 2 von 3 Finalisten die Wissenschaftsstadt Darmstadt: Lucas Fuhrmann, Julian Mushövel und Montgomery Wagner haben Revoltech gegründet, um die rein pflanzliche Lederalternative LOVR aus Abfällen des deutschen Hanfanbaus zu produzieren. LOVR ist 100% biologisch abbaubar, das erste rein pflanzliche Produkt mit lederähnlicher Optik, Haptik und Robustheit und spart gegenüber echtem Leder 99,7% CO2 ein. Small World Vision von Sebastian Schmelze, Sarah von Hagen, Marc-Simon Stutz, Michael Heethoff und Bernhard Ströbel entwickelt und verkauft hochpräzise 3D-Scanner für kleine, komplexe und farbenprächtige Objekte. Fabian Goedert und Sophia Reiter aus Butzbach in der Wetterau haben FISEGO Brandschutztechnik an der Technischen Hochschule Mittelhessen gegründet. Sie haben das erste Branderkennungs- und Brandbekämpfungssystem für elektrische Klein- und Großgeräte entwickelt, das einen Brand nicht nur erkennt, sondern diesen auch ohne menschliches Eingreifen löscht.

Seit 2019 gibt es beim Hessischen Gründerpreis die Kategorie „Zukunftsfähige Nachfolge“, weil die Übernahme eines bestehenden Unternehmens ebenso große Chancen bietet wie die Gründung. Auch in dieser Situation braucht es viel Gründungsgeist, um neue Impulse zu setzen. Hier gehört AQON Water Solutions aus Bensheim zu den Finalisten. Gegründet zur Entwicklung von Filtrationstechnologie, haben die beiden 20017 eingestiegenen Söhne des Unternehmensgründers, Maximilian und Konstantin Wilk, AQON Pure entwickelt. Das ist eine Kalkschutzanlage, die ohne Salz funktioniert, Kalkablagerungen in der Trinkwasserinstallation, auf Armaturen und Oberflächen sowie den Chloridgehalt im Abwasser reduziert und so die Umwelt schont. Bei Grafik-Idee Textilwerbung aus Frankfurt ist Sebastian Borst nach 17 Jahren als Angestellter zum Unternehmer geworden und hat 2020 das Ruder übernommen. Er richtet den Betrieb auf nachhaltiges Wirtschaften aus, hat gerade die GOTS-Zertifizierung für soziale und ökologische Verantwortung in der Textilherstellung bestanden, stellt Veredelungstechniken, Siebdruck oder Digitaldirektdruck auf nachhaltige Technologien um und legt bei den verwendeten Textilien großen Wert auf Bio- und Fairwear-Produkte. SK Laser aus Wiesbaden stellt kundenspezifische Lasermaschinen her, mit denen Materialien graviert, markiert, abgetragen und geschnitten werden können. Aus einer typischen Garagenfirma wurde seit 2005 ein weltweit operierendes Unternehmen und einer der führenden Produzenten von Laseranlagen in Deutschland. Diese Position halten und ausbauen will seit 2019 Dina Reit, Tochter des Gründers. Sie hat ihre Laufbahn als Kuratorin in einem Museum aufgegeben, um Mitarbeitern, Kunden sowie Lieferanten des Familienunternehmens SK LASER generationsübergreifende Stabilität und neue Impulse für die Zukunft zu geben. Reit hat das Marketing digitalisiert und die Kommunikation ausgebaut.

Der Wettbewerb Aus allen Bewerbungen – 2021 waren das 167 und damit trotz Corona der vierte Bewerberrekord in Folge – haben insgesamt 48 Unternehmen in den vier Kategorien (Innovative Geschäftsidee“, „Zukunftsfähige Nachfolge“, „Gesellschaftliche Wirkung“ sowie „Gründungen aus der Hochschule“) das Halbfinale erreicht. Dort pitchten sie vor einer Jury, die je Kategorie drei, insgesamt also zwölf Finalisten*innen auswählte. Diese treten am 3. November gegeneinander an und werden im Rahmen einer feierlichen Preisverleihung am Abend als Preisträger*innen ausgezeichnet, je ein Unternehmen pro Kategorie, also insgesamt vier, werden zusätzlich noch als Sieger*innen hervorgehoben. Die Preisverleihung wird unter anderem vom Hessischen Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir als Schirmherr persönlich vorgenommen. Gewinnen können Teilnehmer*innen einen professionellen Unternehmensfilm, mediale Aufmerksamkeit, hochwertige Netzwerkkontakte und wertvolle Trainings.

Hessischer Gründerpreis Der Hessische Gründerpreis wird seit 2003 verliehen. 2002 von der KIZ gGmbH in Offenbach gegründet, wird er vom Hessischen Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen sowie mit europäischen Mitteln aus dem Fonds für regionale Entwicklung EFRE gefördert. 2021 findet der Hessische Gründerpreis in Frankfurt statt.

Projekt Frankfurt Forward diskutiert über Finanzierungsmöglichkeiten für Startups

Standort Frankfurt am Main bei Finanzierungsmöglichkeiten für Startups sehr gut aufgestellt Akteure in der Finanzbranche und Startups beleuchten gemeinsam bestehende Strukturen und zukünftige Möglichkeiten. (vlnr) Dr. Steffen Huth, Geschäftsführer BMH Beteiligungs-Managementgesellschaft Hessen, Peter Fricke, Head of Deutsche Börse Venture Network, Daniel Schleidt, FAZ, Moderator und Wirtschaftsdezernent Markus Frank Foto: Wirtschaftsförderung Frankfurt
Standort Frankfurt am Main bei Finanzierungsmöglichkeiten für Startups sehr gut aufgestellt Akteure in der Finanzbranche und Startups beleuchten gemeinsam bestehende Strukturen und zukünftige Möglichkeiten.
(vlnr) Dr. Steffen Huth, Geschäftsführer BMH Beteiligungs-Managementgesellschaft Hessen, Peter Fricke, Head of Deutsche Börse Venture Network, Daniel Schleidt, FAZ, Moderator und Wirtschaftsdezernent Markus Frank Foto: Wirtschaftsförderung Frankfurt

Vor dem Hintergrund des zweiten Frankfurt Forward Events des Jahres bringt die Wirtschaftsförderung Frankfurt verschiedene Akteure aus dem Finanzbereich zusammen, um die Finanzierungsmöglichkeiten und zukünftige Handlungsfelder für Startups in Frankfurt Rhein Main zu diskutieren. Das gemeinsame Ziel ist hierbei lückenlose Finanzierungsketten für Startups am Gründerstandort zu stärken.

Der Aspekt der Finanzierung als einer der wichtigsten für junge Gründerinnen und Gründer nimmt daher einen hohen Stellenwert im Startup Ökosystem ein. Die im Frühjahr von der Wirtschaftsförderung Frankfurt erhobenen Bedarfsanalyse von Frankfurt Forward durch eine Umfrage an das Startup Ökosystems

FrankfurtRheinMain unterstützt diese Aussage. Hier wurden verschiedene Handlungsfelder identifiziert. Der zusätzliche Bedarf an lückenloser Finanzierung insbesondere hinsichtlich größerer Summen wurde hier sichtbar.

Eröffnet wurde die Veranstaltung durch ein Grußwort von Stadtrat Markus Frank, Dezernent für Wirtschaft, Sport, Sicherheit und Feuerwehr der Stadt Frankfurt am Main und Schirmherr von Frankfurt Forward. Er betont zur Begrüßung: „Es ist uns ein großes Anliegen, die bestmöglichen Rahmenbedingungen für die Verknüpfung zwischen allen Akteuren, Startups, etablierten Frankfurter Unternehmen, Investoren und politischen Entscheidungsträger, gerade im Bereich der Finanzierungsmöglichkeiten zu schaffen. Dies gilt sowohl innerhalb des Standortes Frankfurt am Main als auch im internationalen Kontext in der Verknüpfung mit anderen Startup Hubs.“

In einer anschließenden Diskussionsrunde tauschte sich Dr. Jörg Goschin, Geschäftsführer von KfW Capital, Dr. Steffen Huth, Geschäftsführer BMH Beteiligungs-Managementgesellschaft Hessen, Peter Fricke, Head of Deutsche Börse Venture Network und Florian Hildebrand, Gründer und Geschäftsführer von Qualifyze über Finanzierungsmöglichkeiten und Weiterentwicklungsmöglichkeiten für Startups in Frankfurt Rhein Main aus. Moderiert wurde die Veranstaltung von Daniel Schleidt, Wirtschafts- und Finanzredakteur der FAZ.

Ein besonderer Fokus lag hier auf dem notwendigen Zugriff auf Finanzierungsmittel für Startups außerhalb der Seed-Phase mit besonders großem Finanzierungsbedarf. Oliver Schwebel, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Frankfurt, begrüßte diesen Austausch: „Die Förderung von Startups bezieht sich nicht nur auf den Zugang zu Netzwerken, Büro- und Produktionsflächen als auch qualifizierten Arbeitskräften. Die entsprechende Finanzierung der Startup bildet hier die Grundlage für den Erfolg der weiteren Handlungsfelder.“

Startups bekommen eine Woche mehr Zeit, ihre Unterlagen einzureichen / Preisträger ConditCouture wächst trotz Corona-Krise kräftig

„Tatsächlich haben wir das so nicht erwartet: Aktuell eröffnen wir ein Eis-Cafe / Neo-Bistro und hoffen, dass wir auch mit diesem Laden dann Mitte oder Ende Juni endlich voll durchstarten können. Derzeit kämpfen wir noch ein bisschen mit Lieferverzögerungen, die durch Corona verursacht wurden“, berichtet Jens Schönfelder. Gemeinsam mit Konditormeister Jesco Mann hat er 2015 ConditCouture gegründet. Das Unternehmen stellt hochwertige Torten, Pralinen und andere Backwaren her. Die feinen Konditorei-Kreationen in Spitzenqualität im höherpreisigen Segment finden begeisterte Abnehmer. Von Anbeginn an setzten Schönfelder und Mann auf Wachstum: Fünf Monate nach Gründung erfolgte als erster Wachstumsschritt die Eröffnung eines Ladengeschäftes am Frankfurter Römer, im zweiten Geschäftsjahr 2016 wurden die beiden in der Kategorie „Geschaffene Arbeitsplätze“ beim Hessischen Gründerpreis ausgezeichnet (damals 10 Beschäftigte) und so geht es weiter. Aktuell arbeiten 30 Menschen in den Cafés Frankfurt, Langen und Egelsbach sowie in der Konditorei- und der Bäckerei-Produktion für ConditCouture, Ende des Jahres kommt eine weitere Konditorei mit Café hinzu. „Ja, Corona macht alles etwas holperiger, aber wir dürfen uns nicht beschweren. Wir haben zum Beispiel, im Gegensatz zu vielen anderen Gastronomiebetrieben, keine Kurzarbeit anmelden müssen, sondern weiter eingestellt. Wir hatten von Beginn der Pandemie den Anspruch, ohne Förderungen oder Kurzarbeit durch die Krise zu kommen und haben das mit Ideen und sehr viel Arbeit hinbekommen. Jetzt freuen wir uns, dass im Herbst bestenfalls noch 4 bis 6 Azubis hinzukommen. Natürlich ebenfalls ohne Fördergelder zu beantragen. Corona war und ist eine enorme Herausforderung, die sich mit Ideen, einem super Team und Nervenaufwand meistern lässt“, so Jesco Mann.

So wie diesen beiden Unternehmern geht es vielen Existenzgründerinnen und -gründern und Startups. Einige profitieren von Corona, andere müssen sich behaupten, alle haben viel mehr zu tun als nur das eigene Geschäft zu bewältigen – und das ist alleine schon eine große Aufgabe. „Gerade jetzt, wo die Beschränkungen endlichen fallen, gibt es viel zu organisieren, in einer sich rasch verändernden Situation mit immer neuen Herausforderungen und Regelungen. Die jungen hessischen Unternehmen stellen sich diesen Herausforderungen, das ist gar keine Frage, aber das kostet Zeit und Energie. Das haben wir auch oft aus unserem Netzwerk gehört und deshalb verlängern wir die Bewerbungsfrist für den Hessischen Gründerpreis um eine Woche bis zum 21. Juni 2021,“ sagt Elisabeth Neumann, Projektleiterin für den Hessischen Gründerpreis bei KIZ SINNOVA Gesellschaft für soziale Innovationen gGmbH. „Wir haben 2020 trotz Pandemie den dritten Bewerberrekord in Folge verzeichnet. Auch jetzt sieht es mit Bewerbungen schon gut aus, aber für einen neuen Rekord brauchen wir noch mehr“, so Neumann. „Wir haben den Wettbewerb schon 2020 auf digitale Lösungen umgestellt und alle Veranstaltungen samt Preisverleihung in digitaler oder hybrider Form durchgeführt. Deshalb sind wir gut gerüstet, falls das auch dieses Jahr wieder nötig wird, freuen uns aber bald wieder Veranstaltungen mit persönlicher Teilnahme durchführen zu können.“

Der erste Schritt zur Teilnahme, das Ausfüllen des Bewerbungsformulars, ist leicht. Auf Basis dieser Informationen wählt eine Jury in den vier Kategorien „Innovative Geschäftsidee“, „Zukunftsfähige Nachfolge“, „Gesellschaftliche Wirkung“ sowie „Gründung aus der Hochschule“ die jeweils zwölf überzeugendsten Unternehmen für das Halbfinale aus. Diese 48 Halbfinalisten pitchen vor einer großen Jury, die in jeder Kategorie auf drei reduziert. Zwölf Finalisten treten im Rahmen der Fachtagung der hessischen Gründungsförderer am 3. November mit Messeständen und kurzen Pitches gegeneinander an. Am Abend werden die Preisträger*innen im Rahmen einer feierlichen Preisverleihung ausgezeichnet, auch vom Hessischen Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir persönlich. Natürlich nur, wenn Corona dies alles zulässt. Falls nicht werden Halbfinale, Finale, Tagung und Preisverleihung sowie Veranstaltungen wieder als virtuelle oder hybride Veranstaltungen organisiert. „Wir haben 2020 tolle Erfahrungen gemacht, zum Beispiel haben rund 8000 Menschen am Online-Voting für das Finale teilgenommen. Das wollen wir beibehalten“, so Neumann.

Der Hessische Gründerpreis vergibt kein Preisgeld. Stattdessen gibt es viel mediale Aufmerksamkeit, hochwertige Expertentrainings und Workshops, wertvolle Netzwerkkontakte und für die Preisträger*innen ein professionelles Unternehmensvideo. Und – da sind sich die Bewerber*innen der letzten Jahre mit allen Partnern einig – das ist viel mehr wert und langfristig erfolgversprechender als eine Geldsumme, die schnell aufgebraucht und verpufft ist. Zudem ist der Hessische Gründerpreis vorschlagsberechtigt für den Deutschen Gründerpreis, d.h. passende Startups werden für dessen erste Runde nominiert.

Informationen und Bewerbungsformular: https://hessischer-gruenderpreis.de/mitmachen

Jetzt bewerben zum Hessischen Unternehmerinnenpreis bis 15. Juni 2021!

Zum ersten Mal in diesem Jahr verleiht das Land Hessen (Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen) mit Staatsminister Tarek Al-Wazir den Hessischen Unternehmerinnenpreis. Gesucht wird weibliches Unternehmertum in der Wirtschaft, um beeindruckende Unternehmerinnen aus dem Land Hessen vorzustellen.

Auch die Wirtschafsförderung unterstützt seit vielen Jahren Frauen auf dem Weg in ihre Selbständigkeit. Geschäftsführer Oliver Schwebel begrüßt die Auszeichnung von Unternehmerinnen aus allen Branchen: „Wir möchten alle Unternehmerinnen in Hessen motivieren sich für den Preis zu bewerben, um zu zeigen, welch eindrucksvolle Persönlichkeiten in ihnen stecken. Bei der Wirtschaftsförderung haben wir ein gutes Gleichgewicht bei einem Frauenanteil von 63%. Insgesamt liegt der Frauenanteil der Führungskräfte bei 44%, also fast die Hälfte der Führungskräfte bei der Wirtschaftsförderung sind Frauen.“

Mit dem Preis soll vor allem auch in schwierigen Zeiten gezeigt werden, dass starke Frauen hinter den Geschäftsideen stecken. Der Unternehmerinnenpreis soll Vorbilder schaffen, um andere Frauen zu motivieren sich ebenfalls selbständig zu machen.

Alle Informationen zum Hessischen Unternehmerinnenpreis und zur Bewerbung finden Sie unter: https://wirtschaft.hessen.de/unternehmerinnenpreis. Der Preis soll im Rahmen des Hessischen Unternehmerinnentages am 15. Juli 2021 verliehen werden.

„Wiesbaden gründet! Impulse für Entrepreneure“ – Auftaktveranstaltung zum Hessischen Gründerpreis 2021

Am Mittwoch, 19. Mai, 16 Uhr, lädt das Referat für Wirtschaft und Beschäftigung der Landeshauptstadt Wiesbaden gemeinsam mit der Hochschule RheinMain zum Start der neuen Veranstaltungsreihe „Wiesbaden Gründet! Impulse für Entrepreneure“ ein. Diese Auftaktveranstaltung findet über Webex statt. Eine Anmeldung per E-Mail an existenzgruendung@wiesbaden.de ist erforderlich.

Aktuelle Themen, die Gründerinnen und Gründer, Startups und junge Unternehmen in der Gründerregion Wiesbaden bewegen, sollen dabei im Fokus stehen. „Ich lade Sie zu unserer neuen kostenfreien Reihe ein. Die fachlichen Impulse durch Experten und Startups aus dem Wiesbadener Ökosystem sind kurz und aktuell, die Reihe findet online statt und Sie haben eine weitere Chance, sich auszutauschen und zu vernetzen“, appelliert Bürgermeister und Wirtschaftsdezernent Dr. Oliver Franz an die Zielgruppe der neuen Veranstaltungsreihe.

Am 19. Mai gibt es folgende Einblicke und Erfahrungen aus erster Hand rund um den Hessischen Gründerpreis 2021:

– Professor Dr. Dennis Albert, Professor für Marketing Management an der Hochschule RheinMain und Gründungsbotschafter der Wiesbadener Business School, spricht aus seiner Erfahrung, denn er hat bereits selbst mehrfach gegründet und war als Mitgründer des Möbel-Labels Standsome Preisträger des Hessischen Gründerpreises 2018. Von der Expertise und der Motivation dieses Allroundtalents profitieren die Studentinnen und Studenten und am 19. Mai alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Veranstaltung.

– Elisabeth Neumann, KIZ Sinnova gGmbH, stellt als Projektleiterin den Hessischen Gründerpreis vor und gibt Informationen zum Wettbewerb, zum Ablauf, zur Bewerbung und zur Fülle der Chancen, die allein mit der Bewerbung verbunden sind.

– Als Jurymitglied wird Karin Fox vom Hessischen Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen, Referat Handwerk, Mittelstand, Handel, auf die Anforderungen insbesondere auch der Vorauswahl eingehen, Fragen dazu beantworten und so den Schritt zur Bewerbung leicht machen.

– Erfahrungen und Tipps aus erster Hand vermittelt Arend Poppner von der Lenicura GmbH aus Wiesbaden, einem weiteren Preisträger des Hessischen Gründerpreises. Mit ihrer Innovation, der lAight®-Therapie, überzeugte die Lenicura GmbH 2018 die Jury. Arend Poppner erläutert, wie die Bewerbung abläuft, was zu beachten ist und was der Preis der Lenicura GmbH gebracht hat.

Die Veranstaltung wird moderiert von Gudrun Bolduan, Competence & Career Center der Hochschule RheinMain, und Beate Betz, Leiterin Gründerservice & junge Unternehmen im Referat für Wirtschaft und Beschäftigung.

Weitere Informationen zu dieser und zu weiteren Veranstaltungen rund um das Thema Existenzgründung sind unter www.wiesbaden.de/events zu finden.

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