Kategorie-Archiv: Gründer-News

Hessischer Gründerpreis 2019 – Am 1. Nov. werden in Wetzlar die Sieger ermittelt

freudeHessische Gründer lösen soziale, ökologische und demografische Probleme
TU Darmstadt hat bei Hochschul-Gründungen die Nase vorne / Viele Gründer mit klimabewussten Geschäftsmodellen / Rhein-Main & Mittelhessen im Finale gut vertreten

Junge hessische Unternehmen setzen sich für mehr ein, als nur für gute Geschäftszahlen. Das beweisen zahlreiche Teilnehmerinnen und Teilnehmer beim diesjährigen Hessischen Gründerpreis #hgp19. Auch unter den kürzlich von einer großen Jury aus der Wirtschaft gekürten Finalisten sind auffallend viele Geschäftsideen, die mit tollen Produkten und Dienstleistungen einen Beitrag dazu leisten wollen, drängende gesellschaftliche Probleme zu lösen. Unter den Gründerinnen und Gründern, die die letzte Wettbewerbsrunde erreicht haben, sind so unterschiedliche Berufe wie ein Interior Designer, eine Ausbilderin im Kosmetikhandwerk, eine Ökotrophologin oder ein Wirtschaftsingenieur vertreten. Regional betrachtet liegen das Rhein-Main-Gebiet und Südhessen vorne, aber auch aus Mittelhessen haben es viele Startups ins Finale geschafft.

In einem spannenden Halbfinale haben sich jeweils drei Kandidaten in vier Kategorien gegen die starke Konkurrenz durchgesetzt. Damit sind sie schon jetzt Preisträger des Hessischen Gründerpreises 2019 und treten am 1. November 2019 in der Leica-Welt in Wetzlar zur großen Finalrunde an, um Siegerin oder Sieger in ihrer Kategorie zu werden. Besonders in den Kategorien Gesellschaftliche Wirkung und Zukunftsfähige Nachfolge lagen die Jungunternehmen sehr nah beieinander und es war so knapp wie nie. „Das spiegelt auch die große Anzahl der potentialstarken Gründer im Wettbewerb wider. Es macht Mut, dass frischer Gründergeist helfen kann, soziale, ökologische, aber auch demografische Probleme positiv mitzugestalten“, sagt Elisabeth Neumann, Projektleiterin

Regional am stärksten vertreten sind Rhein-Main und Südhessen. Besonders Darmstadt, aus dem die vier südhessischen Preisträger stammen, fällt ins Auge. So wurden alle drei „Gründungen aus der Hochschule“ an der Technischen Universität der Wissenschaftsstadt geschmiedet: Nico Höler und Martin Voigt von Tec4med Lifescience GmbH haben eine aktive mobile Kühltechnologie für den medizinischen Bereich erfunden und wollen so vielen Patienten den Alltag erleichtern. Timur Sirman und seine Partner von MagnoTherm Solutions haben magnetokalorische Kühlaggregate entwickelt, die klimafreundlich und um 40 % effizienter als herkömmliche Methoden sind. Dritte im Bunde sind Simon Staffa, Lukas Braisz und Patrick Scholl von Novapace. Deren smarte, mit Elektronik ausgestattete Einlegesohle soll den bei Parkinson Patienten üblichen sturzkritischen Gang verhindern.

Der vierte Preisträger aus Darmstadt, Lionel Born von Solorrow, konnte sich in der Kategorie Innovative Geschäftsidee für das Finale qualifizieren. Seine mobile App ermöglicht den einfachen Einstieg in die Präzisionslandwirtschaft. Auch das Team um Daniel C. Kuczaj von ROOMHERO aus Frankfurt überzeugte die Jury in dieser Kategorie. Der digitale Inneneinrichter gestaltet mit seiner Technologie Prozesse deutlich effizienter – das gesamte Unternehmen denkt, konfiguriert und koordiniert digital. Das dritte Unternehmen, das den Sprung ins Finale geschafft hat, kommt aus Mittelhessen. Serghei Glinca und seine Mitstreiter von Chrystals First aus Marburg boten der Jury ein hochkomplexes Thema. Sie denken Wissenschaft mit Hilfe von künstlicher Intelligenz neu und haben so Screeningprozesse in der Arzneimittelforschung optimiert.

Die Finalisten der Kategorie Gesellschaftliche Wirkung bieten sehr unterschiedliche Produkte an und haben doch einen gemeinsamen Nenner: Nachhaltigkeit und Klimabewusstsein. Oliver Phillips und sein Team von muli-cycles GmbH aus Driedorf in Mittelhessen haben mit einem faltbaren Lastenrad das Finale erreicht. Ebenfalls aus Mittelhessen kommt die Grow-Grow Nut von Christian Zinke und Manuel Voigt aus Leun. Sie ist ein plastikfreies und biologisch abbaubares Anzuchtset für Microgreens. Dritte Finalistin ist Franziska Hannig. Sie produziert mit INASKA aus Frankfurt nachhaltige Bade- und Sportmoden aus recyceltem Polyamid, das u.a. aus Meeresplastikabfällen besteht.

In der Kategorie Zukunftsfähige Nachfolge, die in diesem Jahr erstmals ausgelobt wurde, konnten vor allem Handwerker überzeugen. Thomas Gernhard von der Hein + Gernhard GmbH hat die Werkstatt für Maschinen-, Werkzeug- und Maschinenbau innerhalb der Familie übernommen. So konnte das Leistungsportfolio stark erweitert werden. Aus Kassel in Nordhessen überzeugte Björn Henk mit der Gabelstapler Gratzer GmbH. Mit seiner Nachfolge hat er innerhalb von anderthalb Jahren einen Ein-Mann-Betrieb zu einem Betrieb mit sieben Angestellten vergrößert. Aus Wiesbaden schaffte es eine Nachfolgerin ins Finale. Die Berufsfachschule für Kosmetik Wienzek GmbH von Marit Wienzek setzte durch ihren Gründergeist neue Akzente, die sich nicht nur in einer Umsatzsteigerung zeigen.

„Wir haben in allen vier Kategorien viele abwechslungsreiche Pitches gehört. Design Offices ist froh und stolz hier am Wiesenhüttenplatz in Frankfurt der Gastgeber für ein spannendes Halbfinale zu sein.“ fasst Sabine Sauber, Unternehmenssprecherin und Head of Marketing von Design Offices den Tag in einer außergewöhnlichen Location perfekt zusammen.

Weitere Infos Hessischer Gründerpreis

Vier Unternehmen aus Westhessen im Halbfinale beim Hessischen Gründerpreis

Der Westen Hessens ist bekannt, weil dort die Landeshauptstadt liegt und direkt dahinter eines der wichtigsten deutschen Weinbaugebiete beginnt. Gleich zwei junge Unternehmen aus Geisenheim und Kiedrich haben es in der Kategorie „Zukunftsfähige Nachfolge“ ins Halbfinale des Hessischen Gründerpreises geschafft. In der Weinschänke Schloss Groenesteyn in Kiedrich lässt sich leckerer Wein genießen – und das Labor WLV Weinanalytik aus Geisenheim hat diesen vielleicht vorher analysiert. Die Kosmetikschule Wienzek aus Wiesbaden hat sich als drittes Unternehmen aus dem Westen von Hessen in dieser Kategorie erfolgreich bis in die vorletzte Wettbewerbsphase behaupten können. In dem kleinen Ort Driedorf im Westerwald, direkt an der Grenze zu Rheinland-Pfalz, sitzt der Hersteller von nachhaltig produzierten Lastenrädern muli-cycles, der in der Kategorie Gesellschaftliche Wirkung weitergekommen ist und die Runde der westhessischen Start-ups komplettiert.

Kategorie „Zukunftsfähige Nachfolge“

Weinschänke Schloss
Groenesteyn
Restauarant Esskultur + Wein
Kiedrich
info@weinschaenke-schlossgroenesteyn.de
www.weinschaenkeschlossgroenesteyn.de

WLV Weinanalytik GmbH
/Weinlabor Vogel
Chemische Analysen, Beratung
Geisenheim
Maikwerner@web.de;
info@weinlabor-vogel.de
www.weinlabor-vogel.de

Wienzek GmbH
Private BFS Kosmetik mit
staatlicher Anerkennung
Wiesbaden
m.wienzek@kosmetikschule
wiesbaden.de
www.kosmetikschulewiesba
den.de

Kategorie: Gesellschaftliche Wirkung
muli-cycles GmbH Lastenradproduktion
DriedorfMademühlen
0176 84089159
02775 23902 14 o.philipps@muli-cycles.de
www.muli-cycles.de

Hessischer Gründerpreis

Der Hessische Gründerpreis wird in vier Kategorien verliehen. 2002 von der KIZ gGmbH in Offenbach gegründet, wird er vom Hessischen Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen sowie mit europäischen Mitteln aus dem Fonds für regionale Entwicklung EFRE gefördert. 2019 findet der Hessische Gründerpreis in Wetzlar statt. Schirmherr ist der Hessische Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir.

 

Ausschreibung des Hessischen Website Award 2019 in Höhe von 10 000 Euro – Jetzt bewerben!

Wer hat die schönste Website Hessens? Dies herauszufinden hat sich der Hessischen Website Award auf die Fahnen geschrieben: Am 1. August 2019 war Startschuss für den diesjährigen Hessischen Website Award. Mit dem Award belohnt das IHK-Beratungszentrum BIEG Hessen zusammen mit der Einrichtung Digitales Hessen des Hessischen Wirtschaftsministeriums kleine und mittlere Unternehmen aus der Region für exzellente Webseiten mit gelungenem Content und passenden Designs. Unternehmen können sich bis 31. Oktober 2019 anmelden, den drei Gewinnern winken 10.000 Euro (1. Platz 6.000 Euro, Pokal und Websitesiegel; 2. Platz 3.000 Euro und Websitesiegel; 3. Platz 1.000 Euro und Websitesiegel). Teilnahmeberechtigt sind Unternehmen aller Branchen und aus dem Handwerk mit bis zu 250 Mitarbeitern. Die Teilnahme ist kostenfrei.

Der Hessische Website Award wird zum 12. Mal verliehen und prämiert Websites speziell kleiner und mittlerer Unternehmen mit Standort in Hessen. Der Preis erkennt die besondere Leistung von Unternehmen an, die sich trotz ihrer begrenzten zeitlichen und finanziellen Ressourcen online im Wettbewerb behaupten. Denn eine gute Website ist Vertriebsmitarbeiter, Ladengeschäft und die beste Werbung für ein Unternehmen.

Die Preisverleihung und Bekanntgabe der Sieger wird am 26. November 2019 in der IHK Frankfurt am Main stattfinden.

Für den Hessischen Website Award können sich Unternehmen bewerben unter: www.website-award-hessen.de

Hessische Wirtschaft IHK

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Der Freiberufler Atlas informiert über verschiedene Formen neben- und hauptberuflicher Freiberuflichkeit. Er erläutert die wichtigsten Aspekte des Gewerbe-, Steuer-, Sozial-, Arbeits- und neuen Datenschutzrechts und gibt umfangreiche Hinweise zu Planung und Finanzierung der freiberuflichen Selbstständigkeit. Der Freiberufler Atlas ist ein nützliches Nachschlagwerk für jeden, der den Schritt in die Selbstständigkeit wagen möchte. (LM)

Ullstein Taschenbuchverlag/ 18 Euro
Lesbarkeit:** / Inhalt:*** / Nutzen:***
Quelle: Hessische Wirtschaft, August/September 2019, Seite 47

 

Rheinland-Pfalz: Erster Kongress zum Unternehmertum in der Kultur- und Kreativwirtschaft

Bekannte Speaker und Referenten/innen der Kultur- und GründerSzene wie Prof. Dr. Günter Faltin, Prof. Dr. Holger Simon, Prof. Dr. Caroline Y. Robertson-von Trotha, Prof. Dr. Helmut Wittenzellner, Prof. Dr. Dagmar Abfalter und Prof. Dr. Marilena Vecco eröffneten heute im Rheinland-Pfälzischen Plenarsaal (zZ. im Mainzer Landesmuseum) die Kultur- und Kreativ-Debatte mit kurzen, thesenartigen Statements. Foto: Diether v. Goddenthow
Bekannte Speaker und Referenten/innen der Kultur- und GründerSzene wie Prof. Dr. Günter Faltin, Prof. Dr. Holger Simon, Prof. Dr. Caroline Y. Robertson-von Trotha, Prof. Dr. Helmut Wittenzellner, Prof. Dr. Dagmar Abfalter und Prof. Dr. Marilena Vecco eröffneten heute im Rheinland-Pfälzischen Plenarsaal (zZ. im Mainzer Landesmuseum) die Kultur- und Kreativ-Debatte mit kurzen, thesenartigen Statements. Foto: Diether v. Goddenthow

Am 4. Juli 2019 veranstaltete das iuh – Institut für unternehmerisches Handeln der Hochschule Mainz gemeinsam mit dem Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau Rheinland-Pfalz eine Tagesveranstaltung zum Thema „Erfolgreich Gründen und Wachsen in der Kultur- und Kreativwirtschaft“ im Landesmuseum Mainz und Landtag Rheinland-Pfalz.

Bei diesem „Creative Entrepreneurship Day“ mit einem spannenden Programm wurde der Frage nachgegangen, welche Rahmenbedingungen Kultur- und Kreativschaffende in Rheinland-Pfalz dabei unterstützen können, erfolgreich und innovativ zu sein.
Wirtschaftsstaatssekretärin Schmitt eröffnete den Kongress mit dem Hinweis, dass die Kultur- und Kreativwirtschaft Veränderungs- und Innovationsprozesse in Unternehmen unterstützt. „Auch spielen kulturelle und geistige Werke für den Digitalisierungsprozess eine herausragende Rolle“, so die Staatssekretärin.
Die Bedeutung der Kultur- und Kreativwirtschaft werde in dieser Rolle weiter wachsen als Partner für Wirtschaft und Gesellschaft. Ein Ziel müsse es deshalb sein, an diesen Effekten stärker zu partizipieren und die Sichtbarkeit der Branche zu erhöhen.

Diskussionsrunden über Finanzierung, Förderung und Standortfaktoren in und für die Kreativwirtschaft in Rheinland-Pfalz wurden begleitet durch inspirierende Beispiel-Projekte und vier herausragende Kreativunternehmen.

Ausgangspunkt des Kongresses ist die Erforschung und Definition des spezifischen Gründungserfolgs von Gründern und Gründerinnen in der Kultur- und Kreativwirtschaft durch das iuh. Der Fokus lag hierbei auf den individuellen Kreativgründer selbst und dessen Bedarfe und Erfahrungen.

Mit einer Debatte im Interims-Plenarsaal des Landtags Rheinland-Pfalz startete der Kongress. Expert*innen zum Thema Kulturunternehmertum waren u.a. Prof. Dr. Günter Faltin, Deutschlands bekanntester Entrepreneurship-Professor aus Berlin, und Prof. Dr. Caroline Y. Robertson-von Trotha, Initiatorin des Konzepts „Öffentliche Wissenschaft“ aus Karlsruhe. Die Debatte wurde mit Thesen aus der aktuellen landesweiten Studie zur Kultur- und Kreativwirtschaft „Creative Entrepreneurship Rheinland-Pfalz“ untermauert, die vom iuh – Institut für unternehmerisches Handeln durchgeführt und vom Wirtschaftsministerium Rheinland-Pfalz gefördert wurde.

Mit der Veranstaltung soll das Kultur- und Kreativwirtschafts-Netzwerk in Rheinland-Pfalz einmal mehr gestärkt werden. Dabei soll, so die Veranstalter, der Austausch unter Förderinstitutionen, Akteursnetzwerken und Interessenverbänden aktiviert werden. Auch wenn die Teilmärkte der Kultur- und Kreativwirtschaft sehr heterogen seien, gäbe es Herausforderungen, die für alle bestehen. Dazu gehörten Finanzierung, Wahrnehmung in der Öffentlichkeit und Ausbildung. Creative Entrepreneurship Rheinland-Pfalz verstehe sich daher als ein Netzwerk und eine Plattform, die einen regelmäßigen Austausch, z. B. in Form von Runden Tischen, vorantreibe

weitere Informationen:

Erneuter Bewerberrekord beim Hessischen Gründerpreis

„16. Hessischer Gründerpreis - Kategorie „Innovative Geschäftsidee“ am 7.11.2018  im RheinMain CongressCenter. (vlnr.:) Arend Poppner, Dr. Andreas Hafner und Dr. Katharina Reinhard (LENICURA), Lukas Naab und Matthias Bay (MindsMedical) Dr. Dennis Albert & Leonard Beck (Standsome) sowie Laudator Dr. Oliver Franz, Bürgermeister und Wirtschaftsdezernent der Landeshauptstadt Wiesbaden. Foto: Diether v. Goddenthow
 Archivbild „16. Hessischer Gründerpreis – Kategorie „Innovative Geschäftsidee“ am 7.11.2018 im RheinMain CongressCenter. (vlnr.:) Arend Poppner, Dr. Andreas Hafner und Dr. Katharina Reinhard (LENICURA), Lukas Naab und Matthias Bay (MindsMedical) Dr. Dennis Albert & Leonard Beck (Standsome) sowie Laudator Dr. Oliver Franz, Bürgermeister und Wirtschaftsdezernent der Landeshauptstadt Wiesbaden. Foto: Diether v. Goddenthow

151 junge Unternehmen haben sich beworben, 48 das Halbfinale erreicht / Frankfurt und Rhein-Main führen vor Süd- und Mittelhessen / Nordhessen stark im Halbfinale.

Gegenläufig zu den noch immer schwachen Gründungszahlen ist die Zahl der Bewerberinnen und Bewerber um den Hessischen Gründerpreis auf einen neuen Rekord gestiegen: 151 junge Unternehmen haben sich für die vier Kategorien (Innovative eschäftsidee, Zukunftsfähige Nachfolge, Gesellschaftliche Wirkung und Gründungen aus der Hochschule) beworben, das sind rund 15Prozent mehr als 2018. Nun hat eine Jury die Bewerbungen gesichtet und für jede Kategorie jeweils die zwölf besten Unternehmen herausgefiltert. Beim Hessischen Gründerpreis zählen hier nicht nur reine Zahlen, sondern die Unternehmensgeschichte. Obwohl die Halbfinalisten – so wie alle Bewerber sowie Existenzgründerinnen und -gründer – durch ihren Mut zur Selbstständigkeit schon etwas Besonderes geleistet haben, gibt es doch immer noch mal die ganz besonderen Geschichten. So wie die von Abdul Hakim Khalily, Abdul Walid Shakib, Ahmad Rateb Amin, die als Flüchtlinge aus Syrien gekommen sind und mit ihrer 2018 gegründeten Reinigungsfirma insgesamt zwölf Arbeitsplätze bieten. Im Halbfinale ist eine bunte Mischung toller Geschäftsideen, von der mobilen Augenoptikerin über Designerschmuck aus Beton oder Bademode aus Recyclingmaterial bis hin zum Forscherteam für biotechnologische Arzneistoffe.

Großes Spektrum der Bewerberinnen und Bewerber 54 Jahre beträgt der Altersunterschied zwischen der ältesten Bewerberin um den Hessischen Gründerpreis 2019 #hgp19 und dem jüngsten Teilnehmer. Der 18-jährige Tarek Baraghith studiert an der Hochschule Fresenius und hat mit zwei Kommilitonen einen Online Parfümvertrieb gegründet. Uschi Leucht könnte schon seit Jahren im Ruhestand sein, aber das reicht der 1946 geborenen Frau aus Oberursel nicht. Nach ihrer Karriere als Werberin will sie die Gesellschaft aktiv gestalten und hat eine Update-Bank entwickelt als öffentlicher Hotspot zum Gesehen werden. Nur zwei Beispiele für das große Spektrum erfolgreicher Existenzgründungen. Knapp ein Drittel der Bewerber haben IT-lastige Geschäftsmodelle, mit jeweils rund 20 sind die Bereiche Gesundheit, Gastronomie und Lebensmittel, Mode und Heimeinrichtung sowie verschiedene Dienstleistungen ebenfalls stark vertreten. Aber auch 14 produzierende Unternehmen gehören zum Bewerberfeld, drei Handwerker und Handwerkerinnen sowie zusammen zehn Unternehmen aus den Sektoren Reise und Kosmetik.

Frauen stellen ein Drittel der Bewerbungen „Mir ist bei der Sichtung der Bewerbungen aufgefallen, dass sich 77 Existenzgründerinnen und -gründer aus einem bestehenden Beschäftigungsverhältnis heraus selbstständig gemacht haben. Ich finde diesen hohen Anteil sehr spannend, solche Chancengründer entscheiden sich bewusst für diesen Schritt“, sagt Projektleiterin Elisabeth Neumann. „Bemerkenswert ist, dass rund ein Drittel der Bewerbungen von Frauen eingereicht wurden. Und auch der Anteil von Menschen, die vermutlich persönlich oder familiär eine Migrationsgeschichte haben, ist erheblich.“

Kleinstadt Gersfeld weit vor Frankfurt, Nordhessen stark im Halbfinale Fünf Bewerbungen sind eingegangen aus der Kleinstadt Gersfeld, mit 5500 Einwohnern in der hessischen Rhön. Erstaunliche 0,1 Prozent der Bevölkerung – aus Frankfurt hätten, bei gleicher Gründungsintensität, 747 Bewerbungen eintreffen müssen, tatsächlich waren es 31. Damit liegt die Großstadt aber natürlich im hessischen Vergleich absolut gesehen dennoch vorne. Insgesamt führt das Rhein-Main-Gebiet mit 81 Bewerbungen deutlich das Feld der hessischen Regionen an, gefolgt von Südhessen (inkl. Darmstadt, 26 Bewerbungen) und Mittelhessen mit 17 Bewerbungen. Wetzlar in Mittelhessen ist dieses Jahr der Regionalpartner des Hessischen Gründerpreises, im dortigen Leitz Park wird der Preis am 1. November bei Leica verliehen. Zwar war Nordhessen mit 9 Bewerbungen zunächst nicht sehr stark, ist aber nun mit 4 Halbfinalisten sehr gut vertreten. Darunter sind zwei Industriebetriebe aus Kassel, die eine erfolgreiche Nachfolge organisiert haben.

https://hessischer-gruenderpreis.de/

18. Hessischer Unternehmerinnentag

Am 22.08.2019 von 09:30 – 16:45 Uhr richtet jumpp als Koordinierungsstelle Frauen & Wirtschaft den 18. Hessischen Unternehmerinnentag in der IHK Frankfurt am Main aus. Freuen Sie sich unter dem Motto „Erfolgreich gründen – strategisch wachsen“ auf ein vielseitiges Programm, neue Impulse und breite Vernetzungsmöglichkeiten. Die Teilnahme ist kostenfrei.

Infos und Anmeldung

Gründer-Wettbewerb: Pioniergeist 2019 – Bewerbungen bis 30.August

Logo-Pioniergeist-2019,jpgExistenzgründerinnen und Existenzgründer, die sich während der letzten fünf Jahre selbstständig gemacht, ein Unternehmen übernommen haben oder in diesem Jahr gründen werden, können sich ab sofort bis zum 30. August 2019 bei der Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz (ISB) für den Gründerpreis „Pioniergeist 2019“ bewerben.
Der Preis für das beste Gründungskonzept ist mit 15.000 Euro dotiert, der Zweit- und der Drittplatzierte erhalten 10.000 Euro beziehungsweise 5.000 Euro. Darüber hinaus vergeben die Business Angels Rheinland-Pfalz wieder einen Sonderpreis in Höhe von 5.000 Euro für die beste Gründungsidee. Die Bewerbungsunterlagen sind im Internet unter www.pioniergeist.rlp.de abrufbar.
Die Preisverleihung des vom SWR Fernsehen, der Volksbanken Raiffeisenbanken und der ISB ausgerichteten Wettbewerbs wird am 26. November 2019 im Foyer der ISB in Mainz stattfinden. Neben dem Preisgeld lockt die Medienresonanz rund um den „Pioniergeist 2019“, die den Start eines neuen Unternehmens zusätzlich unterstützt. Der Gründerpreis wird in diesem Jahr bereits zum 21. Mal vergeben.
Einsendeschluss ist der 30. August 2019.

IHK Wiesbaden: Neue Organisationsstruktur und digitale Ausrichtung – Existenzgründung im Bereich „Beratung“ angesiedelt

IHK Wiesbaden Gründer-Sommerfest Archivbild: Diether v. Goddenthow
IHK Wiesbaden Gründer-Sommerfest Archivbild: Diether v. Goddenthow

Wie die Pressestelle der Wiesbadener IHK mitteilt, hat sich die rund 37 000 Mitgliedsbetriebe repräsentierende IHK Wiesbaden nach der ersten Sitzung der neuen Vollversammlung und der Wahl des Präsidiums im März 2019 jetzt auch im Haupt-Amt neu und ein wenig straffer aufgestellt mit den drei zentralen gebündelten Bereichen „Bildung“, „Wirtschaftspolitik“ und „Beratung“. „Damit wollen wir unser Profil schärfen, die IHK besser begreifbar machen und unsere Kernaufgaben im Sinne der Unternehmen weiterentwickeln – als Garant für Praxisnähe bei der Erfüllung staatlicher Aufgaben, als starke Stimme der Wirtschaft unserer Region und als moderner Dienstleister für die Unternehmen“, so Hauptgeschäftsführerin Sabine Meder.

Zugleich treibt die IHK die Digitalisierung der eigenen Leistungen und Prozesse stark voran und will in den nächsten Jahren eine Vielzahl von Leistungen online anbieten. Die neue Organisationsstruktur, in der übergeordnete Themen wie Digitalisierung und Innovation in Stabsstellen abgebildet sind, soll zudem die bereichsübergreifende Zusammenarbeit und Projektarbeit fördern: „Die Herausforderungen für unsere Unternehmen ändern sich rasant. Für uns als Dienstleister und Interessenvertretung erfordert das immer stärker ein vernetztes Denken und Arbeiten – mit agilen Strukturen und modernen Arbeitsweisen“, stellt Sabine Meder fest. Bei ihr ist der Bereich „Wirtschaftspolitik“ verortet, der die Sichtweise der Wirtschaft in die Politik einbringt, die Meinungsbildung zu Themen wie Regional- und Innenstadtentwicklung, Mobilität und Infrastruktur vorantreibt und Informationen und Kennziffern zur regionalen Wirtschaftsentwicklung aufbereitet und auswertet. Als öffentlich-rechtliche Körperschaft erfüllt die IHK eigenverantwortlich und unabhängig eine Reihe von Aufgaben, die ihr der Staat anvertraut hat – eine der bekanntesten ist die Organisation der Prüfungen in der dualen Berufsbildung. Die meisten dieser Aufgaben hat die IHK Wiesbaden nun im Bereich „Bildung“ gebündelt, der von Christine Lutz verantwortet wird. Ob es um Auslandsmärkte, Exportdokumente, Rechtsfragen oder die Beratung zu Existenzgründung, Innovation, Finanzierung und Nachfolge geht – hier ist der Bereich „Beratung“ mit Geschäftsführer Friedemann Götting Ansprechpartner für die Unternehmen der Region. Dazu gehört auch der Bereich „Kommunikation“, der über Angebote und Positionierungen der IHK informiert und Kommunikationsplattformen wie Magazin, Homepage und Social-Media-Kanäle gestaltet.

Weitere Infos: www.ihk-wiesbaden.de/organigramm.

5000 Besucher feiern den 4. Founder Summit 2019, Europas größtes Gründertreffen in Wiesbaden

Über 5000 potentielle Gründer, Starter, Berater, Jungunternehmer und Interessenten feierten den 4. Founder Summit 2019 im Wiesbadener CongressCenter.Foto: Diether v. Goddenthow
Über 5000 potentielle Gründer, Starter, Berater, Jungunternehmer und Interessenten feierten den 4. Founder Summit 2019 im Wiesbadener CongressCenter.Foto: Diether v. Goddenthow

Unter dem Motto #biggerandbetter veranstaltete die Entrepreneur University vom 27. bis 28. April 2019 den „4. Founder Summit“, die größte europäische Business-Konferenz für Deutschlands Gründerszene. Gut 5000 Teilnehmer verwandelten das gesamte Wiesbadener RheinMain CongressCenter in einen riesigen bunten Campus, aufgeteilt in: Mainstage Halle Nord, Live-Pitch Arena im Foyer, Expo für 200 Aussteller und Expo Stage in Halle Süd EG. Das inhaltliche Herz des 4. Founder Summits schlug jedoch in den „Hörsälen“ des Campus Stages mit den Schwerpunkten: Startup Campus, Q& A Campus, Sales Campus, Financial Freedom Campus, Online Marketing Campus, Entrepreneur Campus und Mindset-Campus. Hier sorgten Deutschlands Top-Speakers von Andreas Buhr und Iskender Dirik über Jörg Löhr bis Bahar Yilmaz und viele andere gekonnt für eine lustvolle, bildreiche und lebendige Vermittlung   gewöhnlich eher trockener Themen.

Impression aus der stets brechend vollen Halle Nord des Rhein-Main CongressCenters mit Top-Speakern und Super-Acts auf der Hauptbühne. Foto: Diether v. Goddenthow
Impression aus der stets brechend vollen Halle Nord des Rhein-Main CongressCenters mit Top-Speakern und Super-Acts auf der Hauptbühne. Foto: Diether v. Goddenthow

Wir wollen, dass ihr „ wirklich einfach Spass habt“, gab Moderatorin Sarah Elßer gleich zu Beginn des „4. Founder Summits“ die Marchrichtung vor. Neben Show-Acts sorgten Speakers und Headliner wie Unternehmer Ralf Dümmel („Die Höhle der Löwen“), Netzwerker Torben Platzer, Tech-Investor Frank Thelen und John Strelecky, bekannt durch den Bestseller „Das Café am Rande der Welt“ und Erfinder des Konzepts „Big Five for life“ für spannende Vorträge und gute Stimmung.

Moderatorinnen Sarah Elßer (l.) und Alica Büchel, die unter anderem die Award-Show moderierte. Foto: Diether v. Goddenthow
Moderatorinnen Sarah Elßer (l.) und Alica Büchel, die unter anderem die Award-Show moderierte. Foto: Diether v. Goddenthow

Eines der Highlights war die Award-Show anlässlich der Verleihung des Next Level Awards 2019 in den sieben Kategorien „Startup“, „Entrepreneur“, „Online-Marketing“, „Sales“, „Content Creator“, „Newcomer Speaker“ und „Speaker“ sowie die Bekanntgabe des „Gewinner-Startups“ an „Naschlabor“. Den Scheck in Höhe von 1,5 Mio. Euro, gestiftet von ProSiebenSAT.1, überreichte Hessens neue Digitalministerin, Prof. Dr. Kristina Sinemus. Mit diesem Budget kann das Startup auf allen Kanälen und Plattformen der SAT.1-Gruppe eine groß angelegte Werbeoffensive für ihre Produkte starten.

Sieger-Startup "Naschlabor" mit Gewinner-Scheck, rechts Digitalministerin Prof. Dr. Kristina Sinemus, links v. Scheck Frank Thelen, Samer Mohamad und die vielen anderen Gewinner des Next-Level-Awards. Foto: Diether v. Goddenthow
Sieger-Startup „Naschlabor“ mit Gewinner-Scheck, rechts Digitalministerin Prof. Dr. Kristina Sinemus, links v. Scheck Frank Thelen, Samer Mohamad und die vielen anderen Gewinner des Next-Level-Awards. Foto: Diether v. Goddenthow

Die Ministerin für Digitale Strategie und Entwicklung betonte, dass Gründertum unverzichtbar sei, um Zukunft zu gestalten, und sie wolle, dass das RheinMain-Gebiet als guter Standort künftig auch in der internationalen Startup-Szene stärker ins Bewusstsein rücke, dass beispielsweise junge Leute aus Tel Aviv oder New York nicht nur an Berlin oder Munich, sondern künftig auch an Frankfurt dächten.

Digitalministerin, Prof. Dr. Kristina Sinemus. Foto: Diether v. Goddenthow
Digitalministerin, Prof. Dr. Kristina Sinemus. Foto: Diether v. Goddenthow

Darüber hinaus wolle sie Hessen zu einem hervorragenden Technikstandort für Themen wie Künstliche Intelligenz, E-Mobilität und digitale Infrastruktur ausbauen und hofft bis 2030 zudem soweit zu sein, „dass jeder Bürger und jede Bürgerin weiß: ‚ich habe einen Wahnsinnsnutzen an dieser Digitalisierung für mich persönlich!‘“. Unter Hinweis auf einen der ersten Co-Working-Roboter in der benachbarten Technologie-Stadt Darmstadt nahm die Digitalministerin auch lobend Bezug auf Frank Thelens zuvor präsentierten „Baukasten der Zukunft“.

Frank Thelens Baukasten der Zukunft

Top-Speaker und Investor Frank Thelen. Foto: Diether v. Goddenthow
Top-Speaker und Investor Frank Thelen. Foto: Diether v. Goddenthow

Der einem breiten Publikum aus der Sendung „Die Höhle der Löwen“ bekannte Investor und Gründer von sieben erfolgreichen Technologieunternehmen mit einem Gesamtumsatz von 200 Millionen Euro und Standorten in 60 Ländern, stellte in einer brillanten Rede seinen „Baukasten der Zukunft“ vor: „Wir stehen vor der größten Revolution, die die Menschheit erlebt hat“, so Frank Thelen, und das läge an folgenden zentralen technologischen Entwicklungen z.B:

• Cloud Computing. Erstmals stünden hiermit unendliche „Rechenleistung“ für jeden Menschen in jedem Winkel der Welt zur Verfügung. Das stelle eine bislang völlig unterschätzte Macht dar.
• Edge Computing, bei den Daten dezentral, nicht über einen Knotenpunkt, sondern in den äußersten Rändern eines Netzwerks, bis hin zu einer „Glüh-„lampe verlagert werden könnten, was praktisch unbegrenzte Speicherkapazitäten schaffe,
• Artificial intelligence, künstliche Intelligenz KI. Zur Zeit sei hiermit eher Frustration verbunden, doch die KI entwickele sich nicht linear, sondern exponentiell, was bedeutet, dass die KI in ein paar Jahren die wichtigste Erfindung der Menschheit sein dürfte
• 3D-Printing. Der 3D-Drucker verließe zusehends das Labor. Irgendwann in naher Zukunft werde man praktisch alles drucken können, wer beispielsweise einen neuen Stuhl benötige, drucke sich halt einen.
• Robotics. Roboter würden in vielen Bereichen essentieller Bestandteil der Welt werden. Wir werden mit Robotern leben, was sowohl eine Gefahr, aber auch eine Riesenchance für die Menschheit sein kann
• Blockchain /DLTS würde als Allheilmittel ein wenig überschätzt. Die Technologie habe jedoch den wesentlichen einzigen Vorteil, dass beispielsweise Bankdaten nicht länger nur von einer einzigen Administrationseinheit, sondern von verschiedenen Stellen aus kontrolliert werden könnten. Hierdruch wären Daten praktisch nicht mehr manipulier.
• 5G. Derzeit durch die 5G-Netzversteigerung in aller Munde, arbeitete so schnell, dass Datenaustausche über Kontinente hinweg sich anfühlten, als wären sie lokal. Hierdurch eröffneten sich völlig neue digitale Nutzungsmöglichkeiten.
• Sensoren, würden uns einmal die Welt erklären.
• Internet of Things meint die digitale Vernetzung von physischen und virtuellen Gegenständen im Arbeits- und Privatleben, wie beispielsweise die Einbettung von Micro-Chips in immer mehr Dinge, die schließlich (automatisch) miteinander kommunizieren könnten, etwa wenn der Micro-Chip in der Milchtüte dem Kühlschrank Volumen oder Verfallsdatum des Inhalts dem smarten Kühlschrank meldet.

Zu weiteren technologischen „Bausteinen der Zukunft“ zählt Thelen beispielsweise auch Virtual Reality (computergenerierte Wirklichkeit mit (3D-)Bild), Augment Reality (computerunterstützte Wahrnehmung bzw. Darstellung, welche die reale Welt um virtuelle Aspekte erweitert), Sprachsteuerung (Kommunikation über / mit Geräten) und E-Transformation sowie Entwicklungen ab 2030 wie: Quantum Computing, Gene Editing, Nuclear Fusion und Singularity. Singularity meinte, so Thelen, eine Entwicklung in den nächsten 10 bis 100 Jahren dahingehend, dass sich künstliche Intelligenz selbst besser entwickeln könne als wir es könnten. „Setzt euch mit der Singularität auseinander!“, ruft der Speaker den 5000 Hörern und Hörerinnen zu.

5000 gebannte Zuhörer. Foto: Diether v. Goddenthow
5000 gebannte Zuhörer. Foto: Diether v. Goddenthow

Die nächsten zehn Jahre stellten die Menschheit auf ihre härteste Probe, so Thelen, aber er freue sich auf die unglaublichen Möglichkeiten, und er werde künftig nur noch in Startups investieren, die auf Basis dieses Baukastens der Zukunft arbeiteten.

Thelen sieht vor allem nicht ein, länger Amerikanern und Chinesen die digitale Vorherrschaft in Europa zu überlassen. Er hält zudem nichts von Technikverboten, sondern setzt auf technische Weiterentwicklungen zur nachhaltigen Lösung von Umweltproblemen und zur Rettung der Erde für künftige Generationen. Diese Aspekte und weitere Punkte seines „Baukastens der Zukunft“ hat Thelen in seiner höchst empfehlenswerten Autobiographie „Frank Thelen. Die Autobiographie“, erschienen in der Murmann Publishers GmbH, Hamburg 2018, ISBN 978-3867746113, prägnant dargelegt.

Expo Area über 200 Aussteller und Gründer-Akteure der Region

Unter den 200 Ausstellern der „Expo Area“ war auch ein Großteil der Wiesbadener Gründer-Akteure präsent wie: das Referat für Wirtschaft und Beschäftigung der Landeshauptstadt Wiesbaden, das Gründerzentrum Exina, Berufswege für Frauen, die Nassauische Sparkasse (NASPA) und die IHK-Wiesbaden.

Felix Pohl IHK Wiesbaden, Gründungsberatung. Foto: Diether v. Goddenthow
Felix Pohl IHK Wiesbaden, Gründungsberatung. Foto: Diether v. Goddenthow

Es kämen Leute aus ganz Deutschland, aus Österreich und der Schweiz, also die meisten nicht aus dem Kammerbezirk, so Felix Pohl vom Gründer-Referat der IHK-Wiesbaden, aber „wir repräsentieren die Kammer im Allgemeinen, zeigen hier, was wir in Wiesbaden anbieten und ermutigen die Gründer, ihre Kammern vor Ort zu konsultieren, zu sagen: ‚Wir sind Gründer, wer kann mir helfen!‘“. Wiesbaden habe traditionell eine sehr lebendige Gründerszene, die über viele Jahre sehr organisch gewachsen sei, ohne dass Geld von außen hineingeflossen sei. „Die Szene hat sich aus sich selber heraus entwickelt“, so Pohl. Die Frage, ob es denn einer zusätzlichen Großveranstaltung wie dieser angesichts der zahlreichen Gründer-Events bedürfte, bejahte der IHK-Gründungsberater. Zum einen wäre sie wichtig, um Aufmerksamkeit zu erzeugen für die Vitalität der hiesigen Gründerszene. Zum anderen benötige die Gründerszene mehr Risikokapital, nämlich dass mehr „Investoren bereit sind, in ein zu gründendes Unternehmen, dessen Zukunftsaussicht noch unsicher ist, zu investieren, und damit neue Ideen an den Markt bringen.“

Impression Expo Area. Foto: Diether v. Goddenthow
Impression Expo Area. Foto: Diether v. Goddenthow

Beliebte Anlaufstellen waren gleichfalls das „Beratungszentrum Bieg Hessen c/o IHK Frankfurt“ und der Gemeinschaftsstand von Hessen Trade & Invest des Hessischen Wirtschaftsministeriums mit zahlreichen Beratungsangeboten von: TechQuartier, Science Park Kassel, Hub 31, Tatcraft, Makerspace Wiesbaden, Science4Life, Hessischer Gründerpreis, Promotion Nordhessen, B.Braun Accelerator, Merck Accelerator, Accelerator Frankfurt, Deutsche Börse Venture Network, Enterprise Europe Network (EEN), WI-Bank, Unibator (Goethe-Universität Frankfurt), Highest (TU Darmstadt) sowie vom RKW Hessen (Rationalisierungskuratorium der Wirtschaft).

Impression Expo Area. Foto: Diether v. Goddenthow
Impression Expo Area. Foto: Diether v. Goddenthow

Gründungscenter und Gründer-Campi wie der Bito-Campus aus Meisenheim Rheinland-Pfalz sowie Beratungsunternehmen wie die Deutsche Vermögensverwaltung zogen viele Interessenten an, insbesondere die Präsentation vom chinesischen Google-Pendant Alibaba über Dropshipping-Möglichkeiten: Wer dabei sein möchte, muss man sich erst einmal bei der höchst umstrittenen chinesischen Plattform „Alibaba“ unter Vorlage seiner Gewerbeanmeldung/Lizenz, Ausweispapiere und mit Nennung der IP-Adresse um eine Zulassung bewerben.
Nach Erhalt der Zulassung kann man – um es verkürzt zu formulieren – direkt aus China Produkte einkaufen und über einen Online-Shop auf Amazon weiterverkaufen, ohne die Waren bei sich selbst irgendwie zwischenlagern oder selbst versenden zu müssen.

Kreative Ideen

Expo Area Friya - Snacking Drinks aus Österreich mit dabei.Foto: Diether v. Goddenthow
Expo Area Friya – Snacking Drinks aus Österreich mit dabei.Foto: Diether v. Goddenthow

Neben den Ständen zahlreicher Profi-Speakers, von Investoren, Banken und innovativen Neugründungen wie z.B. www.bewooden.de (hölzerne Mode-Accessoires), www.friya.at (Snacking Drinks) oder https://standsome.com/ (Holz-Schreibtischaufsatz zum Arbeiten am PC im Stehen) waren auch junge Wiesbadener Unternehmen anwesend: beispielsweise das Creators Collective oder die Filmproduktion Arra Vision, die Einblicke in die kreative Szene der Landeshauptstadt vermitteln.

Machen, was man liebt

Mentorin, Coach, Lebensberaterin, Yoga- und Meditationslehrerin Simona Decker fand vor sieben Jahren die Tätigkeit, die sie und ihre Kunden glücklich macht. Foto: Diether v. Goddenthow
Mentorin, Coach, Lebensberaterin, Yoga- und Meditationslehrerin Simona Decker fand vor sieben Jahren die Tätigkeit, die sie und ihre Kunden glücklich macht. Foto: Diether v. Goddenthow

Viele Gründer haben nicht sofort nach Schule, Lehre oder Uni, sondern erst nach einem Wendepunkt im Leben gegründet, so beispielsweise auch Simona Decker aus Frankfurt. Die gelernte Journalistin und Sorbonne-Stipendiatin arbeitet heute als Mentorin, Coach, Lebensberaterin, Yoga- und Meditationslehrerin. Das war nicht immer so: Vor sieben Jahren war sie nach Jahrzehnten großartiger PR-, Dow Jones- und Financial Services-Jobs rund um die Welt an einen Punkt angelangt, wo sie nur noch komplett „im Einklang mit mir und mit meinen Überzeugungen leben wollte“. Dies war der Beginn ihres Neubeginns. Und heute ist sie glücklich, dass sie diesen Schritt gegangen ist.

Top-Speaker, Unternehmer und Investor Ralf Dümmel im Interview mit Sarah Elßer. Foto: Diether v. Goddenthow
Top-Speaker, Unternehmer und Investor Ralf Dümmel im Interview mit Sarah Elßer. Foto: Diether v. Goddenthow

Simone Decker hat beruflich gemacht, was Top-Speaker Ralf Dümmel, Hauptgeschäftsführer von D&S (Marktführer beim Vertrieb und Produktionen von Non-Food-Produktionen für Handel) und Investor in der Sendung „Die Höhle der Löwen“ jedem jungen Menschen als Erfolgs- und Lebensrezept ans Herz legt: „Sucht Euch am Ende etwas, was Spaß macht, was Euch begeistert, und ihr werdet es wesentlich besser machen. Weil man es dann anders lebt!“. Der einstige Schulversager aus Frust, weiß, wovon er spricht. Als Hauptschüler aus Frust hatte er, nachdem er „gefunden hatte, wofür er brennt“, und mit Hilfe seines Freundes Dieter Schwarz es geschafft, innerhalb von 13 Jahren vom Azubi bis zum Gesellschafter in das D&S-Unternehmen aufzusteigen. In wenigen Jahren konnte er dieses zum Marktführer ausbauen, und dazu war er nur fähig, „weil ich die Dinge liebte, die machte!“, so Dümmel beim Eröffnungs-Interview mit Sarah Elßer.

Campus-Stages und Wiedersehen in 2020

Gedränge in den Hörsälen und auf dem breiten Flur, der sie miteinander verbindet. Foto: Diether v. Goddenthow
Gedränge in den Hörsälen und auf dem breiten Flur, der sie miteinander verbindet. Foto: Diether v. Goddenthow

Besonders eng war das tägliche Gedränge auf dem Campus-Stages im 1. OG der Halle Süd: An beiden Tagen wechselten hier im Halbstunden-Takt in den sieben zu großen Hörsälen umfunktionierten Konferenz-Räumen die Themen und Top-Speaker.

Impression aus einem der 7 Hörsäle des Campus Stages im RMCC. Foto: Diether v. Goddenthow
Impression aus einem der 7 Hörsäle des Campus Stages im RMCC. Foto: Diether v. Goddenthow

„Leider kann man sich ja nicht teilen“, seufzten zwei begeisterte Münchener Social-Media-Experten. Ob sie sich jemals selbständig machen wollen, wüssten sie noch nicht. Sie fühlten sich bei ihrem Arbeitgeber, einem Sportbekleidungshandel, sehr wohl. Als sie über den Founder Summit erfuhren und das Speaker-Angebot gecheckt hatten, war für sie gebongt: „Das Wochenende in Wiesbaden gönnen wir uns!“ „2020 kommen wir wieder!“

Auf Wiedersehen zum 5. Founder Summit 2020 im RMCC

Viele Besucher wollen wieder dabei sein im April 2020, wenn der 5. Founder Summit im Rhein-Main CongressCenter Wiesbaden seine Türen öffnet. Foto: Diether v. Goddenthow
Viele Besucher wollen wieder dabei sein im April 2020, wenn der 5. Founder Summit im Rhein-Main CongressCenter Wiesbaden seine Türen öffnet. Foto: Diether v. Goddenthow

Karten zum 5. Founder Summit 2020, wieder im April im RheinMain CongressCenter Wiesbaden.