Gesundheitsdiagnose-System für Kühe gewinnt in Mainz Existenzgründerpreis Pioniergeist 2017

Abschluss-Foto der Gewinner des 19. Existenzgründerwettbewerbs Pioniergeist 2017 zusammen mit den Laudatoren, Wirtschaftsminister und Moderator.Foto: Diether v. Goddenthow
Abschluss-Foto der Gewinner des 19. Existenzgründerwettbewerbs Pioniergeist 2017 zusammen mit den Laudatoren, Wirtschaftsminister und Moderator.Foto: Diether v. Goddenthow

Mainz, 22. November 2017. Sie sind zum Teil als Freiberufler, als IT-ler während der Doktorarbeit, als Designerin und als freiberuflicher Ingenieur gestartet. Ihre Ideen waren so zündend, dass hieraus inzwischen Unternehmen wurden mit enormen Potential. Vier dieser rheinlandpfälzischen Unternehmen haben sich als Gewinner beim 19. Existenzgründerwettbewerb „Pioniergeist 2017“ gegen zahlreiche kreative Mitbewerber durchgesetzt. Sie  wurden gestern Abend im ISB-Foyer in Mainz mit dem „Pioniergeist 2017“ prämiert. Die gemeinsame Initiative der Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz (ISB), des Südwestrundfunks und der Volksbanken Raiffeisenbanken in Rheinland-Pfalz fand bereits zum neunzehnten Mal statt.

1. Preis InnoCow GmbH – Gesundheitsdiagnosesystem für Kühe

Das Gewinner-Team der InnoCow mit Wirtschaftsminister Dr. Volker Wissing (2.v.li.) GmbH. Foto: Diether v. Goddenthow
Das Gewinner-Team der InnoCow mit Wirtschaftsminister Dr. Volker Wissing (2.v.li.) GmbH. Foto: Diether v. Goddenthow

Mit dem ersten Platz zeichneten die Initiatoren das Konzept der InnoCow GmbH aus Kaiserslautern für die Entwicklung eines automatisierten Gesundheitsdiagnosesystems für Milchkühe aus, das die Lebensbedingungen der Tiere und die wirtschaftliche Situation für die Landwirte nachhaltig verbessert. Das Diagnosesystem erfasst die Vital- und Aktivitätsdaten der Kühe in Echtzeit über ein Halsband und analysiert diese mit selbstlernenden Algorithmen. Dadurch können Krankheiten frühzeitig erkannt und den Landwirten unnötige Behandlungskosten erspart werden. Gemeinsam mit Ulrich Dexheimer, Sprecher des Vorstandes der ISB, verlieh der Wirtschaftsminister dem Firmengründer Sebastian Baumbach den mit 15.000 Euro dotierten ersten Preis. „Beeindruckt war die Jury vom hohen Marktpotenzial des Diagnosesystems, das die Wirtschaftlichkeit der Landwirtschaft nachhaltig unterstützt“, sagte Dexheimer. „Die Vielfalt der Ideen beeindruckt uns als Förderbank immer wieder. Die Unternehmensgründer betreiben mit viel Engagement und Pioniergeist die Umsetzung ihrer Geschäftsideen.“

2. Preis A+Composites GmbH mit Werkstoff zur endlosfaserverstärkung von Kunststoffen

v.li. Laudator: Uwe Abel, Vorstandsvorsitzender der Mainzer Volksbank eG, Markus Brzeski, Pioniergeistgewinner und Wirtschaftsminister Dr. Volker Wissing. Foto: Diether v. Goddenthow
v.li. Laudator: Uwe Abel, Vorstandsvorsitzender der Mainzer Volksbank eG, Markus Brzeski, Pioniergeistgewinner und Wirtschaftsminister Dr. Volker Wissing. Foto: Diether v. Goddenthow

Den zweiten Preis in Höhe von 10.000 Euro verlieh der Wirtschaftsminister gemeinsam mit Uwe Abel, Vorstandsvorsitzender der Mainzer Volksbank eG, an die A+Composites GmbH. Das junge Unternehmen aus Weselberg aus dem Landkreis Südwestpfalz wird mit seiner patentierten Verfahrensinnovation für die Verarbeitung endlosfaserverstärkter Kunststoffe in der Herstellung von Leichtbauteilen den steigenden Anforderungen an Kostenersparnis und Ressourceneffizienz im industriellen Umfeld gerecht. Durch das innovative Verfahren können Materialkombinationen kostengünstig auf die individuellen Kundenbedürfnisse abgestimmt hergestellt werden. Die Jury würdigte das A+Composites-Team für den hohen Automatisierungsgrad bei deutlicher Qualitätssteigerung und hohem Kostensenkungspotenzial bei der Herstellung von Produkten aus Faserverbundstoffen. „Die Innovationskraft, die aus dieser Idee spricht, steht in besonderer Weise für den Transfer zwischen Wissenschaft und Praxis. Solch ein Pioniergeist ist beispielhaft für die zahlreichen kreativen Köpfe in unserem Land, die es zu fördern gilt“, lobte Abel bei der Überreichung des Preises.

3. Preis NoLeaf GmbH – Kompressionsstrümpfe für Pferde

Laudatorin:Dr. Simone Schelberg, Landessenderdirektorin SWR Rheinland-Pfalz, Bechberger-Gaber, Gründerin der NoLeaf GmbH aus Boppard-Buchholz mit Wirtschaftsminister Dr. Volker Wissing.Foto: Diether v. Goddenthow
Laudatorin:Dr. Simone Schelberg, Landessenderdirektorin SWR Rheinland-Pfalz, Bechberger-Gaber, Gründerin der NoLeaf GmbH aus Boppard-Buchholz mit Wirtschaftsminister Dr. Volker Wissing.Foto: Diether v. Goddenthow

Mit ihrer durchdachten Unternehmensidee hat es Franziska Bechberger-Gaber, Gründerin der NoLeaf GmbH aus Boppard-Buchholz, auf Platz drei geschafft. Das junge Unternehmen entwickelt Kompressionsstrümpfe für Pferde, die negative Trainingseffekte lindern, therapeutische Ansprüche erfüllen und durch Robustheit, Beweglichkeit und Stabilität für das Wohl der Tiere sorgen. Die Jury lobte die Unternehmerpersönlichkeit der Gründerin und ihre Bereitschaft, ein hohes unternehmerisches Risiko einzugehen, um ihrer Passion zu folgen. „Es ist mir eine Freude, eine junge und engagierte Unternehmerin auszuzeichnen, die mit ihrer Entwicklung das gesundheitliche Wohl der Pferde in den Mittelpunkt stellt und gleichzeitig die Bedürfnisse und Wünsche der Reiterinnen und Reiter im Blick hat“, sagte Dr. Simone Schelberg, Landessenderdirektorin SWR Rheinland-Pfalz, die gemeinsam mit dem Wirtschaftsminister den Preis im Wert von 5.000 Euro übergab.

4. Sonderpreis „Beste Gründungsidee“ – Virtual-Reality-Anwendung für CAD im Produktdesign

(v.li.n.r.) Klaus Wächter, Vorsitzender der Business Angels Rheinland-Pfalz e.V., Preisträger Dr. Johannes Mattmann und Jonas Kunze von flyingshapes aus Mainz und Moderator Martin Seidler. Foto: Diether v. Goddenthow
(v.li.n.r.) Klaus Wächter, Vorsitzender der Business Angels Rheinland-Pfalz e.V., Preisträger Dr. Johannes Mattmann und Jonas Kunze von flyingshapes aus Mainz und Moderator Martin Seidler. Foto: Diether v. Goddenthow

Für die Entwicklung und den Vertrieb einer Virtual-Reality-Anwendung für CAD im Produktdesign erhielten die Gründer Dr. Johannes Mattmann und Jonas Kunze von flyingshapes aus Mainz den Sonderpreis „Beste Gründungsidee“ in Höhe von 5.000 Euro von Klaus Wächter, Vorsitzender der Business Angels Rheinland-Pfalz e.V. Das Produkt nimmt sich den Herausforderungen im Produktdesign an, indem es den kreativen Prozess der Formfindung signifikant vereinfacht, aufwändige Abstimmungsprozesse synchronisiert und die Notwendigkeit der Fertigung kostenintensiver Modelle verringert. Neben der innovativen Produktidee hat die Jury insbesondere das Potenzial überzeugt, durch den konsequenten Einsatz von Virtual Reality den Standard im industriellen Designprozess nachhaltig neu definieren zu können. Der Sonderpreis wird in diesem Jahr zum zweiten Mal vergeben und soll Unternehmerinnen und Unternehmer bereits in einer frühen Gründungsphase unterstützen. Prämiert werden innovative Geschäftsideen von Start-ups, die das Potenzial haben, als „Pioniergeister der Zukunft“ erfolgreich ihren Weg in die Selbstständigkeit zu meistern.

„MrWissen2go“ Mirko Drotschmann, YouTube-Blogger, Journalist und Produzent. Foto: Diether v. Goddenthow
„MrWissen2go“ Mirko Drotschmann, YouTube-Blogger, Journalist und Produzent. Foto: Diether v. Goddenthow

„MrWissen2go“ Mirko Drotschmann, YouTube-Blogger, Journalist und Produzent, präsentierte in seinem Vortrag unterhaltsam historische Gründungen und seine eigene Erfolgsgeschichte. Er erklärte: „Jeder Gründer hat es verdient, Respekt zu bekommen. Gründungen sind oft riskant, manchmal turbulent und immer mit jeder Menge Aufwand verbunden. Man muss zur richtigen Zeit mit der passenden Idee am perfekten Ort sein – das ist eine große Herausforderung, aber die Preisträger zeigen sehr eindrucksvoll, dass das durchaus möglich ist.“

Veranstaltungs-Impression: ISB-Foyer der Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz in der Mainzer Holzhofstrasse 4. Foto: Diether v. Goddenthow
Veranstaltungs-Impression: ISB-Foyer der Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz in der Mainzer Holzhofstrasse 4. Foto: Diether v. Goddenthow