Gründungsregion FrankfurtRheinMain – Impulse für die Metropolregion 

Foto: Fotolia_77555514_XS_SydaProductions
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Existenzgründungen schaffen Arbeitsplätze und bringen Innovationen in Gesellschaft und Wirtschaft. „In der Metropolregion FrankfurtRheinMain gibt es gute Ansätze, die den Standort als attraktives Ökosystem für Gründer platzieren. Wir müssen prüfen, ob und wie wir durch Gemeinsamkeiten in der Region dieses Potenzial noch besser entfalten“, sagte Prof. Dr. Mathias Müller, Präsident der Industrie- und Handelskammer Frankfurt am Main, beim Tag der Metropolregion FrankfurtRheinMain am 14. Mai in der IHK Frankfurt. „Um die Metropolregion FrankfurtRheinMain als die bevorzugte Gründerregion in Deutschland zu platzieren, müssen die vorhandenen Akteure und Aktivitäten besser miteinander verzahnt werden, einmal länderübergreifend, aber auch durch die strategische Vernetzung von Wirtschaft, Politik und Wissenschaft“, sagte Staatsminister Axel Wintermeyer, Chef der Hessischen Staatskanzlei.

„Hier kommt es uns darauf an, das Gründungsgeschehen in der Region dadurch zu verstärken, dass wir die vorhandenen Potentiale, Fördermöglichkeiten und Beratungsstrukturen noch besser zusammenbringen und dadurch Synergien schaffen“, betonte Minister Wintermeyer. „Es gilt, Doppelungen zu vermeiden und die Vernetzung der Förderstrukturen zu verbessern, damit wir noch zielgerichteter beraten und unterstützen können. Denn das Geld, das wir für mögliche parallel bestehende Strukturen ausgeben, möchte ich lieber bei den Gründerinnen und Gründern investiert sehen“, sagte der Chef der hessischen Staatskanzlei weiter.

„Die Zusammenarbeit in der Metropolregion FrankfurtRheinMain ist seit langem praktisch eingeübt und setzt sich nun auf der Ebene von Politik und Wirtschaft zielgerichtet fort“, sagte IHK-Präsident Prof. Dr. Müller. Das hatte in der Vergangenheit gute Ergebnisse zur Folge und viele Organisationen arbeiten bereits an ihrer Stelle an der Verbesserung der Standortbedingungen. Darüber hinaus erfolgt eine Zusammenarbeit in verschiedenen Branchen, etwa im Software-Cluster und Digital Hub oder im Verbund mit verschiedenen Akteuren in den „Houses-of-Strategien“. Zudem gab und gibt es viele freiwillige Initiativen, die die Region voranbringen sollen, darunter die länderübergreifende Initiative der Wirtschaftskammern, PERFORM.

„Nur wenn wir uns als eine Region begreifen und auch so auftreten, können wir unsere Stärken gegenüber anderen Gründer-Hotspots ausspielen. Deswegen müssen wir gemeinsam die länderübergreifende Vernetzung von Kompetenzen, Branchen und Initiativen voranbringen und der bevorzugte Standort für Gründer werden“, so Professor Dr. Kristina Sinemus, Präsidentin der Industrie- und Handelskammer Darmstadt. Beim Tag der Metropolregion wurden unter anderem eine neue Online-Plattform, die Gründungs-Akteure der Region vernetzt, und eine Marketing-Kampagne zum Thema Existenzgründung vorgestellt. In der Metropolregion gibt es 32 Gründerzentren, die zum Teil ohne Verbindung miteinander operieren. Zudem gibt es Hochschulen und Universitäten mit spezifischen Accelerator- und Inkubator-Programmen. Die Wirtschaftsinitiative PERFORM hat mit der neuen Plattform für Existenzgründer http://xistenzgründung-rhein-main.de/ eine Anlaufstelle für Gründer geschaffen, auf der erstmalig alle wichtigen Informationen und Ansprechpartner für Gründer in der Region zentral dargestellt werden. Die Plattform listet Ansprechpartner, die bei der Gründung unterstützen, sowie Gründerzentren der Region und Finanzierunginstitutionen auf. Auch berichtet sie über aktuelle Themen für Gründer und informiert über aktuelle Events, die für die Start-Up-Szene in Frankfurt RheinMain stattfinden. Jeder, der interessante Informationen oder Termine für Start-ups hat, kann mitmachen und diese auf der Plattform einreichen. Daneben möchte PERFORM mit einer „Karawane der Gründung“ zukünftig die Gründerzentren noch besser vernetzen und damit ein regionales Netzwerk für Existenzgründung schaffen.

Auch der Wirtschaftssektor Handwerk bringt sich im Rahmen von PERFORM ein. „Für das regionale Handwerk ist die länderübergreifende Zusammenarbeit von herausragender Bedeutung: Viele Themen lassen sich eben nur mit gemeinsamen Knowhow voranbringen und machen nicht von Länder- oder institutionellen Grenzen halt. Etwa der Bereich Gleichwertigkeit der Dualen und akademischen Ausbildung“, sagte Bernd Ehinger, Präsident der Handwerkskammer Frankfurt-Rhein-Main und des Hessischen Handwerkstages (HHT). „Hier suchen wir aktuell den engen Schulterschluss zu Politik, Wissenschaft und Schulen, um das Thema Fachkräftesicherung und Talentförderung in der Region zu stärken. Eng verknüpft ist damit der Bereich Wirtschaft 4.0: Neue Inhalte, etwa aus dem Bereich Smartes Bauen, Augmented Reality oder Robotik fließen hier in die Curricula ein, um die Absolventen der Dualen Bildung für die Zukunft stark zu machen. Nicht zuletzt erhoffen wir uns eine stärkere Zusammenarbeit im Bereich Infrastruktur und Verkehr, um die Region FrankfurtRheinMain auch in Bezug auf Baustellenmanagement und Verkehrsinfrastruktur zu stärken. Kleine und mittlere Betriebe sind auf gut funktionierende Wirtschafts- und Pendlerverkehre angewiesen.“

Das Thema der Gründungsregion FrankfurtRheinMain ist ein erster wichtiger Impuls, der aus dem neu gegründeten Strategieforum für die Metropolregion FrankfurtRheinMain hervorgegangen ist. Beim Tag der Metropolregion 2018 wurde das länderübergreifende Strategieforum erstmals einer breiten Öffentlichkeit vorgestellt. Das Strategieforum soll eine gesamtheitliche Strategie unter Einbeziehung der Landesregierungen der vier Länder für die Metropolregion FrankfurtRheinMain verfolgen. Im Januar dieses Jahres haben sich die Mitglieder des Strategieforums zur konstituierenden Sitzung zusammengefunden und erste Themenfelder benannt, die für die Weiterentwicklung der Region eine besondere Bedeutung besitzen. Im Strategieforum sind insgesamt 16 hochrangige Personen vertreten: sechs Wirtschaftsvertreter, die Vertreter der vier Landesregierungen sowie sechs Vertreter der Kommunen, davon zwei Oberbürgermeister und drei Landräte aus jedem der vier Länder sowie der Regionalverband Frankfurt RheinMain. Auf Wunsch der Wirtschaftskammern hat Staatsminister Wintermeyer den Vorsitz übernommen. Er wird hierbei durch die beiden IHK-Präsidenten Prof. Dr. Sinemus und Prof. Dr. Müller als Co-Chairs unterstützt. Es ist geplant, dass sich die Mitglieder des Strategieforums zwei- bis dreimal jährlich treffen, um über die Weiterentwicklung der Metropolregion FrankfurRheinMain zu beraten. Das nächste Treffen findet am 8. Juni in Alzenau statt.